13-Jähriger in Wien-Hernals an Silvester durch Rakete verletzt

Die Berufsrettung versorgte den Buben, dem einer Fingerkuppe abgetrennt wurde. Es war nur einer von zahlreichen Einsätzen zum Jahreswechsel in der Bundeshauptstadt.
Der Teenager erlitt außerdem Verbrennungen an den Händen. Es wurde eine Anzeige an die Staatsanwaltschaft Wien gegen eine unbekannte Täterschaft erstattet, berichtete die Polizei. Verletzungen an einer Hand und im Gesicht zog sich ein 23-Jähriger beim Zünden eines pyrotechnischen Gegenstandes im Kongresspark in Ottakring zu. Dabei wurde auch ein Holztisch beschädigt.
4.655 Notrufe gingen in Wien ein
In der Wiener Landesleitzentrale der Polizei langten ab Sonntag 4.655 Notrufe ein. Aus denen resultierten rund 1.930 Einsätze - unter anderem wegen Lärmerregungen, Sachbeschädigungen und wegen illegalen Zündung von pyrotechnischen Gegenständen.
In Liesing kam es aufgrund des Einsatzes von Pyrotechnik zu einer schweren Sachbeschädigung an der Eingangstüre eines Jugendtreffs. Ein 14-Jähriger sowie ein Zwölfjähriger wurden angezeigt. Im Bezirk Landstraße gab ein 35-Jähriger an, von mehreren Jugendlichen attackiert und durch einen Messerstich verletzt worden zu sein. Um eine schnelle Versorgung sicherzustellen wurden dessen Hemd und T-Shirt aufgeschnitten. Im Zuge dessen trat der 35-Jährige wild um sich und verletzte einen Beamten im Gesicht. "Es konnte kein Messerstich wahrgenommen werden", hieß es im Polizeibericht. In Floridsdorf brannte nach unsachgemäßer Verwendung von Pyrotechnik eine Gartenhütte.
Wienweit 198 Anzeigen
Wienweit wurden 198 Anzeigen und zehn Organmandate nach dem Pyrotechnikgesetz gelegt und 3.669 pyrotechnische Gegenstände sichergestellt. Die Berufsrettung meldete innerhalb von 24 Stunden 1.013 Einsätze. Es war "eine anstrengende Nacht" für die Sanitäterinnen und Sanitäter, sagte eine Sprecherin. Zu 250 Einsätzen wurden die Frauen und Männer der Berufsfeuerwehr Wien in der vergangenen Silvester-Dienstschicht alarmiert. Sie hatten es u.a. mit Balkon- und Vegetationsbränden, brennenden Abfallbehältern und technischen Hilfeleistungen (wie in Aufzügen eingeschlossen Personen) zu tun.
Bei Feuerwehreinsätzen in einer Wohnhausanlage in Meidling errichteten unbekannte Personen Barrikaden, um ein Erreichen bzw. Verlassen des Einsatzortes zu erschweren. Erfreulicher ein Einsatz in der Donaustadt: Ein Feuerwehrmann holte eine Katze von einem Baum und übergab sie der Besitzerin.
Rund fünf Stunden standen Einheiten bei einem Brand in einem Wohn- und Geschäftshaus in der Brigittenau im Einsatz. Gegen 21.00 Uhr wurde das Feuer im Shop gemeldet, das sich über Schächte der Lüftungsanlage auf die Fußbodenkonstruktion des darüber liegenden Stockwerks ausgebreitet hatte. Mit Motortrennsägen wurde die Deckenkonstruktion und die Lüftungsanlage an mehreren Stellen geöffnet, Bewohner ins Freie gebracht.
(APA/Red)