(PC, XBX & PS5) Blaues Wunder statt weißer Weihnacht – Ubisoft macht's möglich: Die wundersame Alien-Welt von James Cameron durften wir schon zweimal auf der großen Leinwand erleben, jetzt können wir sie endlich selbst erkunden – ziemlich frei und auf eigene Faust. Das geht allein oder kooperativ zu zweit.
Dazu schlüpfen wir in die Haut eines Na'vi, der auf Pandora geboren, aber als Kind entführt wurde und schließlich aus der menschlichen Obhut entkommt. So finden wir uns in einer faszinierenden Welt wieder, die für den Protagonisten (der fernab der Na'vi-Kultur aufgewachsen ist) genauso neu und unbekannt ist wie für die Spieler:innen. Unsere Ziele: das Land vor den zerstörerischen Menschen zu schützen, das verlorene Na'vi-Erbe wiederzufinden und die einheimischen Clans zu vereinen. Wer dazu keine Lust hat, kann auch einfach stundenlang die Welt erkunden und optionale Aufgaben erledigen.
Denn im Grunde ist „Avatar: Frontiers of Pandora“ ein Sci-Fi „Far Cry“ mit blauem Anstrich. Die Spielwelt ist atemberaubend schön – ein Spektakel, das zu leben scheint. Flora und Fauna reagieren auf jede Aktion. Es gibt viel zu tun, typisch Ubisoft: Alles kann, nichts muss. Die Hauptstory ist in gut 20 Stunden durchgespielt - darüber hinaus warten natürlich jede Menge optionale Herausforderungen auf uns. Wir erobern heimlich feindliche Basen, zerstören Bohrtürme, helfen unseren Na’vi-Kollegen, züchten Pflanzen, craften, reiten auf unserem persönlichen Flugsaurier, jagen, lösen Rätsel und und und. Die Qualität der Aufgaben schwankt stark, einige sind denkwürdig und machen die Welt glaubwürdiger, vieles fällt aber in die Kategorie Botengang. Zum Glück ist die Karte nicht mit Icons zugekleistert. Zudem lässt sich das Navigationssystem so weit zurückfahren, dass der Entdeckerdrang voll zum Tragen kommt. Die Bewegung durch die Welt macht dank des gelungenen Parkour-Systems unheimlich viel Spaß, wird dann aber durch die vielen Schnellreise-Optionen wegrationalisiert.
Unser Na’vi ist ein Multitalent. Man findet immer wieder neue Fertigkeitspunkte, um sich weiterzubilden und bessere Ausrüstung zu erhalten. Auch der Na'vi-Sinn – eine Art Detektivblick - steht zur Verfügung. Im Kampf benutzt man traditionelle Na'vi-Waffen wie präzise Bögen und starke Speere, aber auch menschliche Geräte wie Betäubungsgranaten. Das Kampfsystem funktioniert mal besser, mal weniger gut, kann aber unterm Strich als solide bezeichnet werden, solange die gegnerische KI mitspielt. Allerdings verdeckt die üppige Kulisse manchmal wichtiges Spielgeschehen. Das ist zwar störend, aber kein Gamebreaker.
Fazit
Für „Avatar“-Fans ist „Frontiers of Pandora“ ein Volltreffer - die Atmosphäre des Films wird perfekt in ein Open-World-Erlebnis übersetzt. Die Story bleibt zwar wie im Film eher mittelmäßig und das Gameplay hätte mehr Innovation vertragen. Aber die beeindruckende Kulisse, die Erkundungsfreiheit und auch die Charaktere hinterlassen bei jedem, der James Camerons „Avatar“ kennt, einen bleibenden Eindruck. Neueinsteiger sollten dem Spiel etwas Zeit zum Kennenlernen und „Einspielen“ geben, erst dann entfaltet Pandora sein volles Potenzial.
(VOL.AT)