Erneut Demo von Jungwissenschafterinnen in Wien

Dazu müsse der Kettenvertrags-Paragraph im Universitätsgesetz fallen, der die mehrmalige Aneinanderreihung befristeter Dienstverhältnisse erlaubt, wurde auf Transparenten und bei der Kundgebung gefordert.
"Initiative Unterbau Uni Wien" hatte zur Demo geladen
Zu der Demo, die von der GÖD-Zentrale in der Teinfaltstraße zum Bildungsministerium führte, hatte die "Initiative Unterbau Uni Wien" geladen - eine selbstgewählte Bezeichnung für Mittelbau-Angestellte der Unis, die größtenteils nur befristet angestellt sind. Darunter fallen etwa Assistentinnen und Assistenten, Lektorinnen und Lektoren oder auch Personen, die über Drittmittelprojekte an der Uni beschäftigt sind. In Österreich haben aktuell acht von zehn wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern an Unis eine befristete Stelle. Das sind rund 34.000 Personen.
Proteste gegen die "Kälte des Prekariats"
Bei fast frühlingshaften Temperaturen wurde gegen die "Kälte des Prekariats" protestiert. Als Ort wurde die GÖD-Zentrale gewählt, weil dort ursprünglich die Kollektivvertragsverhandlungen zwischen Gewerkschaft und Uni-Dachverband stattfinden sollten. Diese wurden aber kurzfristig verlegt.
Unter anderem wurde bei der Kundgebung mehr Sicherheit für die befristeten Uni-Angestellten verlangt. Diese müssten sich derzeit ständig Gedanken darüber machen, ob ihr Vertrag bzw. Projekt verlängert würde. Statt Professuren sollten lieber mehr Mittelbaustellen geschaffen werden, spätestens zwei Jahre nach der Postdocphase müssten Verträge entfristet werden. Schließlich müssten auch die Gehälter von Mittelbau-Angestellten endlich steigen. Derzeit würden diese unter jenem von Sekundarstufenlehrern liegen, die vom Mittelbau ausgebildet werden.
(APA/Red)