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Neue VGT-Aufdeckung mit Schockvideo: "Vollspaltenboden muss ein Ende haben!"

Einblicke in den Alltag der Rindermast auf Vollspaltenboden.
Einblicke in den Alltag der Rindermast auf Vollspaltenboden. ©VGT.at
Das neue Bildmaterial aus zwei Rindermasten mit Beton-Vollspaltenboden aus den Bezirken Wr. Neustadt und Tulln zeigt das bekannte Tierleid.
Einblicke in den Alltag der Rindermast

Eng gedrängt stehen die Rinder auf hartem Spaltenboden über ihren eigenen Fäkalien. In der Enge kommt es zu Sozialkonflikten - die Tiere rammen sich gegenseitig oder bespringen einander. Weiche, eingestreute Liegeflächen gibt es nicht. Die Mastrinder müssen auf den teils scharfkantigen Spalten liegen.

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Um die 100 Mastrinder leben jeweils in den beiden aufgedeckten Betrieben. Auch wenn die Bilder für viele KonsumentInnen schockierend wirken, entsprechen sie der Norm in der Rindermast in Österreich, erklärt der Verein gegen Tierfabriken (VGT).

Das neue VGT-Video geht auf unterschiedliche Probleme der Rindermast ein, klärt über Alternativen auf und zeigt ungeschönte, echte Einblicke in die österreichische Rindermast.

Vollspaltenboden: Gesetzeswidrige Tierquälerei

Gemäß dem österreichischen Tierschutzgesetz ist es verboten, Tieren ungerechtfertigt Schmerzen oder Leiden zuzufügen und sie auf eine Weise zu halten, die den Tieren Schmerzen oder Leiden zufügt. Alternative Haltungsformen wie Mehrflächenbuchten oder Tretmist-Ställe würden beweisen, dass eine bessere Unterbringung der Mastrinder ohne Vollspaltenboden auch kommerziell möglich sei. Gleichzeitig werde der tierquälerische Vollspaltenboden für Maststiere und Mastkalbinnen in der 1. Tierhaltungsverordnung explizit erlaubt. "Das ist ein rechtlicher Widerspruch, der dringend aufgelöst werden muss!", kritisiert der Verein gegen Tierfabriken.

VGT-Obmann und Kampagnenleiter DDr. Martin Balluch erklärt: "Gesetze, wie das Tierschutzgesetz, stehen über den jeweiligen Verordnungen, die das Gesetz expliziter ausführen. Eine Verordnung kann daher nichts erlauben, was im Gesetz schon verboten ist. Tierquälerische Haltung widerspricht dem Tierschutzgesetz. Folglich kann sie nicht in der Verordnung erlaubt werden. Das kann in einer Normenfeststellungsklage geklärt werden - leider sind Tierschutzvereine dafür nicht klagsberechtigt." Der VGT fordert deshalb eine rechtliche Aufarbeitung dieses Missstands und eine Anpassung der 1. Tierhaltungsverordnung.

Vollspaltenboden ist erhebliche Belastung für Tiere. (Bild: VGT.at)

Rinder leiden auf Vollspaltenboden

Bereits in mehreren Studien, teils schon vor 15 Jahren, wurde laut VGT belegt, dass die Haltung auf Vollspaltenboden zu Verletzungen und Erkrankungen führe und eine erhebliche Belastung für die Tiere darstelle. Besonders die Karpalgelenke sind auf Vollspaltenboden bei beinahe 100 Prozent der Rinder krankhaft verändert. Auch Verletzungen der Sprunggelenke kommen auf Vollspaltenboden deutlich häufiger vor als in Strohhaltung. Rund 70 Prozent der Rinder auf Vollspaltenboden haben verletzte Schwanzspitzen. Auch das Liegeverhalten ist auf Vollspaltenboden schlechter, was vor allem für die wiederkäuenden Rinder eine starke Belastung bedeute.

Österreich lehnt Tierqual-Haltungen ab

92 Prozent der Österreicher und Österreicherinnen gaben in einer Befragung der Europäischen Kommission an, dass es ihnen wichtig ist, dass Tiere ihren Bedürfnissen entsprechend gehalten werden. Die Realität der Rindermast auf Vollspaltenboden hinke nicht nur den natürlichen Bedürfnissen der Tiere enorm hinterher, sondern auch den Erwartungen der Konsument:innen.

Auch das Liegeverhalten ist auf Vollspaltenboden schlechter. (Bild: VGT.at)

VGT-Campaigner David Richter: "Die neuen Aufdeckungsbilder belegen deutlich, was ein Leben auf Vollspaltenboden für Mastrinder bedeutet. Vollspaltenboden ist artwidrig und grausam. Das zeigt auch unser neues Kampagnenvideo sehr eindrücklich. Wir unterstützen die Forderung der absoluten Mehrheit der Österreicher und Österreicherinnen nach artgerechter Tierhaltung, zumindest auf Stroh!"

Die Petition gegen den Vollspaltenboden fordert ein Ende von Vollspalten-Buchten, weich eingestreute Liegeflächen und mehr Platz.

(Red.)

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