Weiter keine Abtreibungen in Burgenlands Spitälern

Das Land begründet dies mit dem "unbedingt notwendigen Schutz der Privatsphäre betroffener Frauen", da die baulichen Gegebenheiten und die kleinteiligen, ländlichen Strukturen der Krankenhausstandorte dies nicht zulassen. Dies wurde aus dem Büro von Landeshauptmann-Stellvertreterin Astrid Eisenkopf (SPÖ) in einer Antwort auf eine Anfrage der APA am Mittwoch erklärt.
Burgenland: Externe Ärzte können keine Abtreibungen durchführen
Daher können auch keine externen Ärzte geplante Abbrüche durchführen, wie es in anderen Bundesländern der Fall ist. Dennoch sei die Versorgung der Frauen im Burgenland aufgrund der Nähe zu Wien und Graz sichergestellt. Schwangerschaftsabbrüche aus medizinischen Gründen würden in den Landeskliniken selbstverständlich durchgeführt. Die betroffenen Frauen erhalten umfassende Beratung, jedoch haben Experten festgestellt, dass ein Angebot in den Spitälern den Schutz der Betroffenen nicht gewährleisten könnte.
Keine Schwangerschaftsabbrüche in burgenländischen Spitälern
Es ist gesetzlich nicht möglich, Ärzten anzuordnen, derartige Eingriffe vorzunehmen, da sie sich freiwillig dazu bereit erklären müssen. Eisenkopf fordert stattdessen, die Frage eines erleichterten Zugangs zu Schwangerschaftsabbrüchen "im gesamtösterreichischen Kontext der zukünftigen Gesundheitsversorgung" zu behandeln und finanzielle Hürden für betroffene Frauen abzubauen.
Auf Bundesebene plädiert die SPÖ für Schwangerschaftsabbrüche in öffentlichen Spitälern. Die Tatsache, dass diese Möglichkeit im SPÖ-geführten Burgenland nicht existiert, wird als eine Herausforderung angesehen. Die Frauenvorsitzende Eva-Maria Holzleitner betonte jedoch, dass die Hauptpriorität in einer Regelung auf Bundesebene liege und dass sie einen Appell für die Möglichkeit von Schwangerschaftsabbrüchen in Krankenhäusern auch an Landeshauptmann Hans Peter Doskozil gerichtet habe.
(APA/Red)