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Ukraine bereitet sich auf Kriegswinter vor

Die Ukraine bereitet sich auf einen harten zweiten Kriegswinter vor.
Die Ukraine bereitet sich auf einen harten zweiten Kriegswinter vor. ©AP Photo/Rikard Larma, File (Sujet)
In der Ukraine unvergessen ist, wie Russland im Vorjahr die kritische Infrastruktur bombardiert hat. Generatoren sind daher fast in jedem Betrieb zu finden.

Im Schatten des Nahost-Kriegs tobt auch der Angriffskrieg Russlands in der Ukraine weiter, wie die ZIB 1 berichtet. Auch in der Nacht auf Montag gab es in der Ukraine wieder verbreitet Luftalarm. In drei Regionen wird gerade gekämpft, im Raum Kupjansk, im Gebiet rund um Donezk und am Fluss Dnipro im Bezirk Cherson.

Ukraine bereitet sich auf zweiten Kriegswinter vor

Fast zwei Jahre dauert der Krieg in der Ukraine jetzt schon. Bald wird es eisig kalt. Der erste Kriegswinter ist dem Land noch in schrecklicher Erinnerung. Ob es im zweiten Winter auch zu derart massiven Angriffen kommt neben der Kälte, das bleibt abzuwarten. Die Ukraine hat sich so gut es geht vorbereitet.

Dutzende russische Angriffe

Die ukrainische Armee hat nach eigenen Angaben an der fast 1.000 Kilometer langen Front im Osten und Süden erneut Dutzende russischer Angriffe abgewehrt. Der Lagebericht des Generalstabs in Kiew von Montagmorgen verzeichnete für Sonntag 46 russische Sturmangriffe. Sie seien alle zurückgeschlagen worden, hieß es. US-Verteidigungsminister Lloyd Austin traf unterdessen zu einem Besuch in Kiew ein.

"Ich bin hier, um eine wichtige Botschaft zu überbringen"

"Ich bin hier, um eine wichtige Botschaft zu überbringen", schrieb Austin auf X. "Die Vereinigten Staaten werden weiterhin an der Seite der Ukraine in ihrem Kampf für Freiheit gegen die russischen Aggressoren stehen, heute und in der Zukunft."

Militärische Unterstützung für die Ukraine

Schon am Vortag hatte Austin nach Pentagon-Angaben mit dem ukrainischen Verteidigungsminister Rustem Umjerow telefoniert. Sie bereiteten die kommenden Beratungen der Länder vor, die die Ukraine militärisch unterstützen. Das sogenannte Ramstein-Format tagt am kommenden Mittwoch (22. November) als Video-Konferenz. Mit Austin kam der Oberbefehlshaber der US-Truppen in Europa, General Christopher Cavoli, nach Kiew, wie Botschafterin Bridget Brink mitteilte.

Schwerpunkt der Kämpfe in der Ukraine

Der ukrainische Generalstab gab die aktuellen Schwerpunkte der Kämpfe in den Städten Marjinka (16 russische Angriffe) und Awdijiwka (12 Angriffe) nahe der russisch kontrollierten Donbass-Hauptstadt Donezk an. Diese Militärangaben sind nicht sofort unabhängig überprüfbar. Allerdings lassen die genannten Zahlen der Einzelgefechte jeweils auf die Intensität der Kämpfe schließen. Internationale Beobachter wie das Institut für Kriegsstudien in den USA (ISW) bestätigten die heftigen Kämpfe um Awdijiwka.

Russische Truppen wollen die Stadt einkesseln

Russische Truppen versuchen seit Wochen, die ukrainischen Verteidiger in der Stadt einzukesseln. Derzeit mache das nasse Herbstwetter beiden Seiten das Kämpfen schwer, hieß es aus dem britischen Verteidigungsministerium. Nach zwei Nächten mit schweren russischen Luftangriffen war es den ukrainischen Angaben zufolge in der Nacht auf Montag ruhig.

Die Ukraine wehrt seit Februar 2022 eine russische Invasion ab. Dabei hat kein anderes Land der Ukraine mit so großen Waffenlieferungen geholfen wie die USA. Allerdings ist die Fortsetzung der Hilfen im US-Kongress umstritten; die Regierung von Präsident Joe Biden muss um die Freigabe der Mittel kämpfen.

Am Montag übergaben die Ukraine und Russland einander erneut die sterblichen Überreste von Soldaten. Der ukrainischen Seite seien die Leichen von 94 ukrainischen Soldaten übergeben worden, teilte der Kiewer Koordinationsstab für die Belange von Kriegsgefangenen auf Telegram mit. Der Austausch sei unter Vermittlung des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) zustande gekommen. Wie viele Leichen die russische Seite erhielt und wo der Austausch stattfand, wurde nicht mitgeteilt. Der gelegentliche Austausch toter Soldaten oder manchmal von Gefangenen ist einer der wenigen Kontakte zwischen den verfeindeten Seiten.

(APA/Red)

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