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EcoAustria-Leiterin warnt: Hohe Lohnabschlüsse würden Inflation anheizen

Hohe Lohnabschlüsse würden laut Köppl-Turyna die Inflation anheizen.
Hohe Lohnabschlüsse würden laut Köppl-Turyna die Inflation anheizen. ©Canva (Symbolbild)
Die Leiterin des Wirtschaftsforschungsinstituts EcoAustria, Monika Köppl-Turyna, warnt vor den Auswirkungen hoher Lohnabschlüsse bei den laufenden Kollektivvertragsverhandlungen in der Metall- und Handelsbranche.

Ihrer Meinung nach könnten solche Lohnabschlüsse die Inflation erhöhen, die Wettbewerbsfähigkeit der exportorientierten österreichischen Industrie schwächen und langfristig das Wirtschaftswachstum bremsen. Sie betont, dass eine Lohnerhöhung um einen Prozentpunkt die Inflation um 0,3 bis 0,5 Prozentpunkte erhöhen könne.

Hohe Lohnabschlüsse würden laut Köppl-Turyna Inflation anheizen

Laut einer aktuellen Studie von EcoAustria könnte dieser Effekt sogar noch größer sein, da in der Vergangenheit die Inflation niedrig gewesen sei und die Lohnabschlüsse ebenfalls geringfügig waren. Köppl-Turyna merkt an, dass die niedrige Inflation in der Vergangenheit auch auf verstärkte Importe von Konsumgütern aus China zurückzuführen sei, während die Kosten für Dienstleistungen, Gesundheitswesen und Bildung gestiegen seien.

In Branchen, die hauptsächlich im Inland tätig sind, könnten Lohnerhöhungen dazu führen, dass die Preise steigen, was letztendlich die Arbeitnehmer selbst finanzieren müssten. In der stark exportorientierten Industrie könnte eine Lohnerhöhung die Wettbewerbsfähigkeit beeinträchtigen und das Exportwachstum bremsen.

Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt wären unterschiedlich

Die Auswirkungen auf den Arbeitsmarkt wären unterschiedlich und hängen von verschiedenen Faktoren ab, wie der Auftragslage und dem Fachkräftemangel. Köppl-Turyna schlägt vor, die Nettolöhne zu erhöhen, ohne die Bruttolöhne stark anzuheben, um die Wettbewerbsfähigkeit der Exportunternehmen zu erhalten. Sie betont auch die Bedeutung von Transferzahlungen für Menschen mit niedrigem Einkommen als Alternative zu Lohnerhöhungen.

Insgesamt betont sie, dass es keine "magische Zahl" für den optimalen Lohnabschluss gebe, und dass eine ausgewogene Herangehensweise erforderlich sei, um die langfristige wirtschaftliche Stabilität zu gewährleisten.

(APA/Red)

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