Nach Murenabgang: Teil von Brennerautobahn noch Wochen einspurig

Vor Ort wurde ein "sehr hohes Gefahrenpotenzial" für weitere Murenabgänge festgestellt, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl der APA. Die Dauer der Sperre auf der Brennerautobahn ist schwer abzuschätzen, aber es wird voraussichtlich mehrere Wochen dauern, so Holzedl.
Gefahr von weiteren Muren auf Brennerautobahn
Insbesondere ein Graben im Hangbereich wird als kritisch betrachtet, da sich dort etwa 4.000 Kubikmeter instabiles Material befinden und der Wald seine Schutzfunktion in diesem Bereich nicht mehr ausreichend erfüllt, erklärte der Autobahnbetreiber. Laut Landesgeologie und Sachverständigen besteht die Gefahr, dass diese Masse bei weiteren Niederschlägen auf die Autobahn gelangen kann. Der Verkehr wird weiterhin einspurig in beide Richtungen auf der Brenner-Fahrbahn geleitet. Die Asfinag arbeitet daran, die Lage so schnell wie möglich zu verbessern, sagte der Asfinag-Sprecher gegenüber der APA.
Aufräumarbeiten auf Brennerautobahn nach Murenabgang laufen
Durch Starkregen löste sich in der Nacht auf Dienstag in Gries am Brenner in Tirol ein Murenabgang aus. Dabei wurde auch die Brennerautobahn in beiden Fahrtrichtungen verschüttet. Die Autobahn wurde zunächst vollständig gesperrt, im Laufe des Vormittags war dann wieder eine Fahrspur in beide Richtungen befahrbar. Seitdem laufen die Aufräumarbeiten. Ein Pkw, der in Richtung Norden fuhr, wurde von der Mure erfasst, es gab jedoch keine Verletzten.
Transitforum für Zusammenschaltung von Verkehrsberuhigungsanlagen
Das Transitforum Austria-Tirol nutzte die Situation am Freitag, um erneut die Zusammenschaltung der bereits bestehenden Verkehrsberuhigungsanlagen von Rosenheim bis Verona zu fordern. In einem offenen Brief an Landeshauptmann Anton Mattle (ÖVP) und Verkehrslandesrat René Zumtobel (SPÖ) forderte Obmann Fritz Gurgiser diese Maßnahme als vorübergehende Lösung. Dadurch könne sofort auf alle Ereignisse reagiert werden und die "Sicherheit, Leichtigkeit und Flüssigkeit des Verkehrs" erhalten bleiben, so Gurgiser. Er begründete dies damit, dass es verhindert werden soll, dass im Navigationsgerät freie Fahrt angezeigt wird, während auf den Überkopfwegweisern vor Staus, Behinderungen und Sperren gewarnt wird.
Das Transitforum hält den im Bau befindlichen Brennerbasistunnel (BBT) nicht für eine geeignete Lösung und bezeichnete ihn aufgrund der langen Vorlaufzeit und der noch in weiter Ferne liegenden Inbetriebnahme als "leeres Versprechen". Gurgiser forderte ein Ende der Ablenkungen und leeren Ankündigungen. Am Montag war eine Großübung für den Ernstfall im Perjentunnel bei Landeck im Oberland geplant, weshalb der Tunnel am Abend zwischen 18.00 und 23.00 Uhr gesperrt wird. Etwa 70 bis 80 Einsatzkräfte, darunter Feuerwehr, Autobahnpolizei und Asfinag selbst, sollten trainieren, wie das Unternehmen am Freitag mitteilte. Der Verkehr wird über die Bundesstraßen umgeleitet.
(APA/Red)