Israel: Möglicherweise Österreicher von Terroristen entführt

Möglicherweise sind auch drei Österreicher beim Terrorangriff der Hamas auf Israel entführt worden. Es handle sich um österreichisch-israelische Doppelstaatsbürger, die sich unabhängig voneinander im Süden Israels aufgehalten hatten, teilte das Wiener Außenministerium Dienstagfrüh mit. Allerdings sei die Lage vor Ort sehr unübersichtlich, eine offizielle Bestätigung gebe es noch nicht, hieß es.
Medienberichte zu entführten Österreichern in Israel
Das Außenministerium steht im Kontakt mit den Angehörigen. Die Personen sind seit dem Wochenende vermisst, berichtete die "Kleine Zeitung" (online). Die Angehörigen befürchten, dass sie nach Gaza entführt worden seien. Offenbar handelt es sich um drei Männer, die in einer der Siedlungen oder in einer Ortschaft am Rande des Gazastreifens im Süden Israels leben, so die Zeitung. Da ihre Vorfahren österreichische Juden gewesen seien, die von den Nazis ermordet oder aus ihrer alten Heimat vertrieben worden sind, hatten sie Anspruch auf die österreichische Staatsbürgerschaft.
Laut "Presse"-Informationen habe eine der drei Personen nach Israel geheiratet. Die Vermissten sollen sich nicht auf dem Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste aufgehalten haben. Dort haben die islamistischen Kämpfer ein Blutbad angerichtet. Bis zu 260 Menschen wurden getötet.
Das Außenministerium bestätigte die Medieninformationen nicht. Bundeskanzler Karl Nehammer (ÖVP), derzeit auf Besuch in der Türkei, sagte ebenfalls, dass es noch keine Bestätigung für eine Geiselnahme gebe. Die Hamas verschleppte mehr als 100 Israelis in den Gazastreifen, auch Frauen, Kinder, ältere Personen und Soldaten. Unter den Geiseln und Toten befinden sich auch US-Amerikaner, Deutsche, Argentinier, Mexikaner und andere. Ziel sei es, die Geiseln von der Hamas frei zu bekommen, dazu solle auch auf die Terrororganisation "eingewirkt" werden, sagte Nehammer.
Österreich bereitet Evakuierungen vor
Österreich bereitet derzeit die Evakuierung von Österreichern vor, die Israel verlassen wollen. Ab Mittwoch soll ein Transportflugzeug des Bundesheeres ausreisewillige Staatsbürger von Tel Aviv nach Zypern bringen, von dort geht es dann mit Linienmaschinen weiter. Rund 200 Österreicher warten derzeit in dem Krisengebiet auf die Ausreise.
Das Außenministerium ruft alle Österreicherinnen und Österreicher, die das Angebot eines Evakuierungsflugs in Anspruch nehmen möchten, auf, sich direkt mit der Österreichischen Botschaft in Tel Aviv per E-Mail an tel-aviv-ob@bmeia.gv.at in Verbindung zu setzen.
(APA/Red)