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Parlament, IKG und IGGÖ verurteilen Angriff auf Israel scharf

Deutsch lobte die "überwältigenden" Solidaritätsbekunden aus ganz Österreich.
Deutsch lobte die "überwältigenden" Solidaritätsbekunden aus ganz Österreich. ©APA/ROLAND SCHLAGER (Symbolbild)
Das Parlament, die Israelitische Kultusgemeinde (IKG) und die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich (IGGÖ) verurteilen den Großangriff der Hamas auf Israel scharf.
Palästina: Österreich stoppt Entwicklungszusammenarbeit

Die Mitglieder der Präsidialkonferenzen von Nationalrat und Bundesrat verurteilten am Montag den Terror der Hamas ebenso "aufs Schärfste" und forderten die bedingungslose Freilassung aller Geiseln. Ab Montagabend wird das Parlament für drei Tage in den Farben der israelischen Fahne bestrahlt.

Angriff auf Israel: Freilassung aller Geiseln wird gefordert

Den Präsidialkonferenzen gehören die drei Präsidenten des Nationalrats sowie die Klubobleute aller fünf Fraktionen der im Nationalrat vertretenen Parteien an. Aus dem Bundesrat sind die Präsidentin, die beiden Vizepräsidentinnen sowie die Fraktionsvorsitzenden dabei. In einer gemeinsamen Aussendung erklärten sie: "Das österreichische Parlament bekundet seine uneingeschränkte Solidarität mit Israel und dessen Bevölkerung. Es spricht den Opfern und deren Angehörigen sein tiefes Mitgefühl aus."

Der Präsident der Israelitischen Kultusgemeinde Oskar Deutsch forderte unterdessen eine Erhöhung des internationalen Drucks auf allen Ebenen, um zur Befreiung der verschleppten Kinder, Frauen, Männer und auch hochbetagter Menschen in den Händen der Terroristen beizutragen. "Das Einfrieren der Zahlungen aus Österreich in die Palästinensergebiete sind dabei ein wichtiger Schritt", so Deutsch. Durch die Verschärfung der Sicherheitsvorkehrungen für alle jüdischen Einrichtungen in Österreich konnten die Gebete in den Synagogen während der Feiertage sicher und reibungslos abgehalten werden. Das gelte auch heute für die jüdischen Schulen und andere Einrichtungen der IKG.

Deutsch lobte "überwältigende" Solidaritätsbekunden aus Österreich

Deutsch lobte die "überwältigenden" Solidaritätsbekunden aus ganz Österreich. In Bezug auf die pro-palästinensischen Kundgebungen meinte er: "Die wenigen, die auf den Straßen Wiens die Sadisten aus dem Gazastreifen und die Hunderten Toten in Israel feiern, sind nicht Österreich. Sie sind niederträchtig und es gilt, gegen Terror-Fans mit allen Möglichkeiten, die der Rechtsstaat bietet, vorzugehen." Für Mittwochabend ist eine öffentliche Gedenkzeremonie in der Wiener Innenstadt geplant.

Zuvor hatte auch die Islamische Glaubensgemeinschaft in Österreich bereits zu einem Ende der Gewalt im Nahen Osten sowie der "Gewaltverherrlichung" auf Österreichs Straßen aufgerufen. Gegenüber der "Presse" verurteilte der IGGÖ-Präsident Ümit Vural auch die "Brutalität und Gewalt" der Hamas als "absolut inakzeptabel und aufs Schärfste abzulehnen". Das für den islamischen Religionsunterricht zuständiges Schulamt der IGGÖ hat zudem Hinweise an Lehrerinnen und Lehrer übermittelt, wie mit dem Thema sensibel und verantwortungsbewusst umgegangen werden soll.

Vermittelt werden soll etwa, dass jede Art der Instrumentalisierung von Religion ein Missbrauch mit negativen Folgen sei und dass die Hintergründe des Konfliktes politischer und nicht religiöser Natur seien. Verinnerlichen sollen Schülerinnen und Schüler, dass jeder Mensch Menschenwürde besitzt und menschliches Leben geschützt werden soll. Auch der interreligiöse Dialog und Bemühungen im Bereich der Antidiskriminierung - gegen Antisemitismus und Islamfeindlichkeit - sollen thematisiert werden. Ebenso wird ein Fokus auf Medienkompetenz gelegt, die Schülerinnen und Schüler sollen etwa lernen, wie sie sich Hassbotschaften entgegenstellen können und die Problematik des Teilens von Gewaltinhalten erkennen.

Lackner verurteilte Hamas-Angriff auf Israel ebenfalls

Die Glaubensgemeinschaft könne nachvollziehen, dass die Entwicklungen für einige Mitglieder der arabischen Community wie ein blasser Hoffnungsschimmer wirken können, der Zweck heilige aber nicht die Mittel, sagte eine Sprecherin der Glaubensgemeinschaft hinsichtlich der pro-palästinensischen Kundgebungen in Wien zur APA. Man stehe für Frieden, Toleranz, Gerechtigkeit und Menschenrechte und kämpfe gegen den Missbrauch der Religion.

Auch der Vorsitzende der Österreichischen Bischofskonferenz Franz Lackner verurteilte den Hamas-Terror als "abscheulichen und barbarischen Akt". Die Kirche stehe "mit voller Solidarität an Ihrer Seite", erklärte Lackner in einem Schreiben an den Präsidenten der Israelitischen Kultusgemeinde Salzburg, Elie Rosen, und an "alle jüdischen Gläubigen in Salzburg und auf der ganzen Welt".

Die Kärntner Landesregierung verurteilte ebenfalls die Ereignisse in Nahost. "Der brutale Terroranschlag" auf israelische Bürgerinnen und Bürger habe die Welt und auch das Land Kärnten zutiefst geschockt, hieß es in einer Erklärung der Landesregierung, die am Montag verabschiedet wurde. "Diese barbarische Tat ist durch nichts zu rechtfertigen und auf das Allerschärfste zu verurteilen. Die Verantwortlichen und Täter müssen zur Rechenschaft gezogen werden." Es gelte die Gewaltspirale zwischen Israel und Palästina endlich zu durchbrechen. Österreich müsse "in seiner langen Tradition diplomatischer Friedensbemühungen" seinen solidarischen Beitrag leisten.

(APA/Red)

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