Einkommen: Laut OECD immer noch große regionale Unterschiede

Die Unterschiede zwischen den Ländern hätten sich in den vergangenen zwanzig Jahren verringert, doch die Unterschiede zwischen den Regionen seien signifikant geblieben. In mehr als der Hälfte der Länder hätten sie sogar zugenommen, teilte die Vereinigung am Montag mit.
In Metropolregionen liegt das Bruttoinlandsprodukt (BIP) pro Kopf dem Bericht zufolge im Schnitt etwa 30 Prozent über dem nationalen Durchschnitt. Das Wachstum dort sei "ein wichtiger Treiber regionaler Unterschiede".
Überdurchschnittlicher Pro-Kopf-BIP: Auch Österreich darunter
In einer Reihe von Ländern mit überdurchschnittlichem Pro-Kopf-BIP - darunter auch Österreich - hätten die regionalen Einkommensunterschiede allerdings abgenommen. Das gilt laut OECD beispielsweise auch für Deutschland, Finnland, Norwegen, die Niederlande und Neuseeland. Für die Schweiz lägen für den Berichtszeitraum keine vergleichbaren Daten vor. Vor dem Hintergrund einer schwachen wirtschaftlichen Gesamtleistung seien die regionalen Einkommensungleichheiten auch in Griechenland, Spanien und Portugal zurückgegangen.
Verstärkt hätten sie sich wiederum in vielen osteuropäischen OECD-Ländern, aber auch in einigen Ländern mit überdurchschnittlichem Pro-Kopf-BIP - etwa in Belgien, Dänemark, Frankreich, Schweden, im Vereinigten Königreich und in den USA.
OECD: Unterschiede auch in vielen anderen Bereichen
Ungleichheiten gibt es laut OECD aber auch in vielen anderen Bereichen. Schülerinnen und Schüler in der Stadt zeigten beispielsweise in fast allen OECD-Ländern mit verfügbaren Daten bessere Leseleistungen als Gleichaltrige in ländlichen Regionen. Metropolregionen hätten im Schnitt ein 40 Prozent schnelleres festnetzbasiertes Internet als Regionen fernab der Ballungsräume. Megatrends wie der Klimawandel und die Digitalisierung könnten die regionalen Ungleichheiten weiter vergrößern, hält die OECD fest.
Auch die wachsenden Handelsspannungen und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine könnten regionale Ungleichheiten den Angaben zufolge verstärken. Wo besonderer Nachholbedarf besteht, gibt der "OECD Regional Outlook" Empfehlungen, um etwa die Infrastruktur und den Zugang zu wichtigen öffentlichen Dienstleistungen zu verbessern. Es geht laut OECD auch um Kompetenzentwicklung und Beschäftigungsmöglichkeiten auf den regionalen Arbeitsmärkten und darum, dort bessere Voraussetzungen für Produktivitätswachstum und eine bessere Wettbewerbsfähigkeit zu schaffen.
(APA/Red)