(PC, XB1/XBSX) Das ist wohl kein Spiel für den VGT, denn hier gibt’s buchstäblich was auf die Schnauze: Im Stil von „Fall Guys“ bietet „Animal Party“ lustige Mehrspieler-Wettkampf-Action samt hohem Niedlichkeitsfaktor. Mit süßen, aber tollpatschigen Hündchen, Schweinchen und anderen Kuscheltieren bestreitet man verrückte, physikbasierte Arenakämpfe. Die machen kompromisslos Spaß. Trotzdem erlebt das Spiel aktuell hartes Review-Bombing. Warum?
2019 wurde das Game erstmals angekündigt, dann immer wieder verschoben. Wider Erwarten hat es sich nun endlich aus der Entwickler-Hölle befreit – und das Warten hat sich gelohnt. Das Gameplay-Konzept ist so simpel wie treffsicher: Im chaotischen Wettstreit muss man spezielle Ziele erreichen oder einfach nur bis zuletzt überleben.
Dazu schlüpft man in die Rolle schnuckeliger und schlagkräftiger Knuddelviecher: Zur Verfügung steht eine entzückende (freispielbare) Katzen, Haie, Enten, Affen und vielen andere Tiere – samt skurriler Outfits. Wer schon immer ein Heavy-Metal-Stier oder eine Darth-Vader-Ente sein wollte, bitte schön! Zum Lachen sind die Figuren fast immer. Sie boxen, dropkicken, verteilen Kopfnüsse und nutzen schräge Waffen wie eine Lollipop-Keule. Oder sie halten Gegner fest und werfen sie aus der Arena. Bestimmender Spaß-Faktor ist hier die abgedrehte Wackel-Physik, die die Steuerung und damit die Kämpfe unvorhersehbar macht. Dadurch entsteht ein herrlich heilloses Durcheinander – und ein befriedigendes Erfolgs-Gefühl, wenn man mal einen Treffer perfekt landet.
Gespielt werden können aktuell drei Spielmodi (Last Stand, Team Score und Arcade) auf in Summe 20 Karten. Das ist für einen Multiplayer-Brawler nicht gerade viel und durch ständiges Voting etwas zu fremdbestimmt. Eine Vorauswahl gibt es nicht.
- In Last Stand muss man möglichst alle anderen überleben.
- Team Score teilt acht Spieler in 4er-Teams auf, die ein kartenspezifisches Ziel erreichen müssen (z.B. Fußball-Siege).
- Der Arcade-Modus hat ebenfalls zwei 4er-Teams, aber die Teams versuchen hier, das andere Team zu eliminieren.
Angetreten werden kann allein oder zu mehrt lokal/online kooperativ. Der Clou: Selbst, wenn man aus dem Spiel fliegt, kann man von außen noch „mitspielen“, indem man Items auf die verbleibenden Spieler:innen wirft. Also egal, ob man gewinnt oder verliert, man hat es immer lustig.
Obwohl das Game rundum gelungen ist, kassiert es derzeit harte Kritik in Form von schlechten User-Reviews. Einerseits weil – anders als in einer Demo zum Spiel – kein Offline-Modus unterstützt wird. Andererseits beschwert sich die Community über teure Mikrotransaktionen. Zumindest letzterer Kritikpunkt ist nur bedingt richtig: Von den gut 200 kosmetischen Items im Spiel (neue Tiere, Outfits, etc.) können rund 70 Prozent ohne Echtgeld freigespielt werden.
Fazit: „Party Animals“ ist ein unterhaltsames Multiplayer-Game, das sowohl für Anfänger als auch für Fortgeschrittene geeignet ist. Mit seinem einfachen, aber witzigen Konzept, der skurrilen Physik, den verschiedenen Spielmodi und zahlreichen kosmetischen Optionen sowie den unvorhersehbaren, 10 bis 15 Minuten dauernden Kämpfen punktet das Spiel fast auf ganzer Linie. Das Chaos auf dem Bildschirm macht stundenlang Spaß, vor allem wenn man mit Freunden spielt. Einziger Wermutstropfen ist die eingeschränkte Kontrolle über die ebenfalls eingeschränkte Spielvielfalt.
Hinweis: „Party Animals“ ist im Xbox Game Pass enthalten.
(VOL.AT)