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Pflegepatient in St. Pölten angeblich missbraucht: Prozess

In St. Pölten fand ein Prozess um einen angeblichen Missbrauch eines Pflegepatienten statt.
In St. Pölten fand ein Prozess um einen angeblichen Missbrauch eines Pflegepatienten statt. ©APA/HELMUT FOHRINGER (Symbolbild)
Am Dienstag hat sich ein 36-Jähriger am Landesgericht St. Pölten verantworten müssen, weil er einen bettlägerigen Patienten als dessen 24-Stunden-Pfleger angeblich sexuell missbraucht haben soll.

Der ungarische Staatsbürger bekannte sich nicht schuldig. Das Schöffenverfahren wurde zur Befragung zweier weiterer Zeugen auf den 31. Oktober vertagt. Dann dürfte auch ein Urteil fallen.

St. Pölten: Pfleger bekannte sich nicht schuldig

Im Kern geht es um den Vorwurf, der nunmehr 36-Jährige habe den Patienten bei einer Gelegenheit im Herbst 2022 missbraucht. Einige Male soll sich der Beschuldigte darüber hinaus zu dem Mann ins Bett gelegt haben. Vom Angeklagten wurde beides teils vehement bestritten. "Das ist nicht vorgekommen", sagte er laut Dolmetscherin.

Am 22. Oktober des Vorjahres war der Ungar, der in seinem Heimatland eine zwei Monate dauernde Ausbildung zum Altenpfleger absolviert hatte, die dritte Woche bei dem Pflegling in St. Pölten. Vermittelt worden war der 36-Jährige von einer Agentur, es war sein erster regulärer Pflegejob.

Angeblicher Missbrauch eines Pflegepatienten in St. Pölten: Prozess

Grundsätzlich sei man mit seiner Arbeit zufrieden gewesen, konstatierte der Beschuldigte. Er habe dann aber spezifische Probleme mit dem Schützling einer Art Vertrauensperson aus dem Umfeld des Patienten gemeldet. Aus Sicht des Opfers war der Anlassgrund für diese Benachrichtigung, dass es das übergriffige Verhalten des Beschuldigten nicht über sich ergehen hatte lassen, wie die vorsitzende Richterin ausführte. Weitere Details aus der Aussage des Pfleglings wurden nicht bekannt. Die kontradiktorische Vernehmung wurde unter Ausschluss der Öffentlichkeit per Video vorgespielt.

Für den Angeklagten ging es im Oktober des Vorjahres rasch wieder zurück nach Ungarn. Dass die Vertrauensperson letztlich auf Basis der belastenden Aussagen des Pfleglings eine Anzeige wegen eines sexuellen Übergriffs erstattet hatte, habe er erst erfahren, als er in seiner Heimat von der Polizei abgeholt worden sei, sagte der Mann.

Für die Prozessfortsetzung am 31. Oktober wird die Vertrauensperson als Zeugin geladen. Ebenfalls befragt werden soll der Chef der Pflegeagentur.

(APA/Red)

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