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Nach Prüfung: NÖ-Hymne "weder fremdenfeindlich noch antisemitisch"

Unsere Hymne bleibt unsere Hymne", so LH Mikl-Leitner.
Unsere Hymne bleibt unsere Hymne", so LH Mikl-Leitner. ©APA/HANS KLAUS TECHT
Die Landeshymne von Niederösterreich wird nicht umgetextet. Eine Historikerkommission prüfte den Text nachdem die NS-Vergangenheit des Verfassers Franz Karl Ginzkey kritisiert wurde.
Kritik an mehreren Landeshymnen
Forderung nach Neuausschreibung

Eine vom Land Niederösterreich eingesetzte Historikerkommission hat den Text der in der Kritik stehenden Landeshymne geprüft und für unproblematisch befunden. Das teilte Landeshauptfrau Johanna Mikl-Leitner (ÖVP) am Sonntag mit.

Anlass der wissenschaftlichen Prüfung war die Kritik der IG Autorinnen Autoren an der NS-Vergangenheit des Verfassers Franz Karl Ginzkey. Nun stehe fest: "Unsere Hymne bleibt unsere Hymne und die lassen wir uns nicht umtexten", betonte Mikl-Leitner.

Niederösterreichs Hymne für Historikerkommission unproblematisch

Die Kommission habe einen 91-seitigen Bericht vorgelegt, der zeige, dass kein nationalsozialistisches oder rassistisches Gedankengut im Text der Hymne enthalten sei. Sie sehe keine Notwendigkeit, die Landeshymne zu ändern, empfehle jedoch eine kritische Auseinandersetzung mit dem Autor im Zuge eines wissenschaftlichen Symposiums, so Mikl-Leitner. Eine entsprechende Tagung soll im kommenden November in Sankt Pölten stattfinden. Der Vorsitzende der Kommission, Stefan Karner, ergänzte, der Text sei "weder fremdenfeindlich noch antisemitisch", Ginzkey selbst "allerdings problematisch".

Kritik an NS-Vergangenheit von Verfasser Ginzkey

Die IG Autorinnen Autoren hatte kritisiert, dass Ginzkey sich unter anderem im Bekenntnisbuch österreichischer Dichter 1938 für den Anschluss Österreichs an Nazideutschland ausgesprochen, 1941 die NSDAP-Mitgliedschaft beantragt und diese ein Jahr später nach einer Befürwortung Adolf Hitlers erhalten hat.

Sie forderte eine Neuausschreibung, zumal Ginzkey "als Verfasser der Hymne eines Landes mit demokratischer Verfassung völlig ungeeignet" sei. Den Text an sich hatte auch die IG für unproblematisch befunden.

(APA/Red)

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