Eltern bringen Kinder häufig mit Auto zum Kindergarten
Nur 30 Prozent bringen ihre Kinder zu Fuß in die Betreuungsstätte. "Elf Prozent nützen Fahrrad und Roller, sechs Prozent fahren mit Öffis", informierte ÖAMTC-Verkehrspsychologin Marion Seidenberger. Der Autofahrerclub hat im Frühjahr Fragebögen in heimischen Kindergärten aufgelegt, knapp 560 Eltern gaben Antworten. Laut ÖAMTC sind Eltern in punkto Verkehrssicherheit top.
40 Prozent der Eltern nutzen das Auto für Fahrt zum Kindergarten
So informieren ehr als 90 Prozent informieren ihre Kindergartenkinder über Regeln und richtiges Verhalten im Straßenverkehr. Bei dem, was sie ihren Kindern erlauben, unterscheiden die Eltern auch nach Notwendigkeit und Gefahreneinschätzung, also ob sie bspw. eine Fahrbahn queren müssen. "Auch die Verkehrsmittelwahl spielt eine wichtige Rolle - etwa wenn Kids zu Freundinnen und Freunden mitkommen dürfen, dann am liebsten mit dem Auto oder zu Fuß", erläuterte Seidenberger.
Die Studie des ÖAMTC zu Verkehrssicherheitsverhalten
52 Prozent der Fragebögen wurden in eher in städtischen, 48 Prozent eher in ländlichen Regionen ausgelegt. Knapp 560 Eltern haben den Fragebogen retourniert und damit Auskünfte über das Verkehrssicherheitsverhalten von fast 670 Kindern im Alter von zwei bis sechs Jahren geliefert, so der ÖAMTC.
Diese Verkehrs-Grundregeln bringen Eltern ihren Kindern bei
Mehr als ein Verkehrsmittel für den Weg in den Kindergarten brauchen nur knapp zehn Prozent der Befragten. Mehr als die Hälfte bewältigt den Weg innerhalb von 15 Minuten, drei Prozent brauchen länger als 30 Minuten. Ebenfalls knapp die Hälfte beurteilt zudem den Weg in den Kindergarten als herausfordernd. Die am öftesten genannten Verkehrs-Grundregeln, die Eltern ihren Kindern beibringen, waren demnach: "Zebrastreifen nutzen" (22 Prozent), "Rechts-Links schauen vor dem Queren" (21 Prozent), "Ampelfarben und ihre Bedeutung kennen und sich daran halten" (19 Prozent), "Stopp vor Querungen/Kreuzungen" (13 Prozent) und "am Gehweg gehen" (elf Prozent).
Zustimmung der Eltern für "Alleingänge" von Kindern
"Die Zustimmung der Eltern für 'Alleingänge' ihrer Sprösslinge ist abhängig vom Alter, dem Ziel und dem Weg", erklärte die ÖAMTC-Verkehrspsychologin. Wenn sie keine Fahrbahn queren müssen, dürfen 30 Prozent der Sechsjährigen allein zum Spielplatz und 23 Prozent allein einkaufen. Mit einer notwendigen Straßenquerung (Ampel, Schutzweg) sinkt die Zustimmungsrate auf 25 (Spielplatz) bzw. 16 Prozent (Einkauf). Von den unter Sechsjährigen dürfen nur 15 Prozent allein zum Spielplatz gehen (ohne Straßenquerung). Noch niedriger ist die Zustimmungsrate für einen Alleingang zum Spielplatz mit Straßenquerung (zwei Prozent) sowie zum Einkauf (sechs Prozent mit, ein Prozent ohne Querung).
"Alleingänge" werden meist ab sieben oder acht Jahren erlaubt
Das Vertrauen der Eltern steigt mit dem Alter der Kids - prinzipiell befürworten viele "Alleingänge" ihrer Sprösslinge erst ab sieben, besser noch acht Jahren. "Bei der Entscheidung, ab wann ihre Kinder allein unterwegs sein dürfen, sollten Eltern nicht eine Altersstufe als Grenze setzen, sondern vor allem auf das Verhalten ihres Kindes achten, also wie zuverlässig es sich im Straßenverkehr bewegt und ob es dabei die wichtigsten Regeln befolgt", riet die ÖAMTC-Expertin.
Ausgezeiten von Kindern sind im Jugendschutzgesetz geregelt
Das deckt sich auch mit den rechtlichen Regelungen: Die Ausgehzeiten von Kindern sind im Jugendschutzgesetz plus Landesgesetzen festgelegt. Im Rahmen der dort angegebenen Zeiten ist mit der Aufsichtspflicht der Erziehungsberechtigten auch die Einschätzung verbunden, welche öffentlichen Bereiche zu besuchen sie ihren Kindern zutrauen können. Das gilt, solange Kinder zu Fuß gehen. Mit dem muskelbetriebenen Roller dürfen Kinder erst ab acht, mit Fahrrad erst zwölf Jahren (mit Prüfung ab zehn bzw. neun Jahren) allein unterwegs sein.
(APA/Red)