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Zwei Jahrzehnte voller Abenteuer in den Bergen

Mit einem Sektle stieß die Wandergruppe "Grad reacht" rund um Joe Schgör, Franz Brugger, Franz Wehinger, Kurt Vetter und Armin Fetz auf ihr besonderes Jubiläum an.
Mit einem Sektle stieß die Wandergruppe "Grad reacht" rund um Joe Schgör, Franz Brugger, Franz Wehinger, Kurt Vetter und Armin Fetz auf ihr besonderes Jubiläum an. ©cth
Die Dornbirner Pensionisten-Wandergruppe „Grad reacht“ absolvierte gerade ihre tausendste Wanderung.
Zwei Jahrzehnte voller Abenteuer in den Bergen

Dornbirn. „Grad reacht“ nennt sich eine Wandergruppe von fünf Pensionisten, alle über 80 Jahre alt. Kürzlich feierten die agilen Herren ihre tausendste gemeinsame Wanderung.

Es war im Dezember 2002, als sich die sieben Jung-Pensionisten und Jugendfreunde Franz Brugger, Armin Fetz, Peter Ploner, Joe Schgör, Kurt Vetter, Franz Wehinger und Jakob Zumtobel nach einer Beerdigung trafen und der Meinung waren, „ma sött mehmol mitanand fuortgoh, eappas für’d Gsundheit tuo.“ Eine Woche später versandte Armin Fetz an die einfallsreiche Herrenrunde eine Einladung zur Gründung einer Wandergruppe. Und diese ließen sich nicht lange bitten.

Immer alle dabei

Die idealen Regeln waren schnell gefunden: Jede Woche und bei jeder Witterung eine ausgedehnte Wanderung zusammen unternehmen. In der alphabetischen Reihenfolge der Namen haben die Mitglieder seither die Aufgabe, als Wanderleiter jeweils für „ihren Mittwoch“ eine Wanderung mit einer Mindestdauer von drei bis sieben Stunden zu organisieren, den Treffpunkt und die Wahl des Verkehrsmittels zu bestimmen, die wirtschaftlichen Verhältnisse (Einkehrmöglichkeiten) abzuklären und dies allen am Tag davor per E-Mail mitzuteilen. Für notwendige Fahrten wurde ein Kilometerschlüssel festgelegt. „Teilnehmen war und ist Pflicht“, erklärt Mitglied Franz Wehinger.

„Wir wählten für uns den Namen ´Grad reacht´ ist das Wetter, ob es stürmt oder schneit, und ´Grad reacht´ ist das Wanderziel, das von allen akzeptiert wird. Der Vorschlag ´Mittwochs–Pfnäschtar´ fand keine Mehrheit“, erzählt er lachend.

Natürlich setzt jeder seinen Ehrgeiz ein, neue Ziele und Rundwanderwege anzubieten. Der Wanderleiter hat außerdem die Pflicht, ein Protokoll über die durchgeführte Wanderung zu schreiben. Der Mittwoch ist somit für alle der „heilige Tag“, das heißt, dieser Tag ist für die Wanderung reserviert. Und so kann man demensprechend nach über 20 Jahren auch ein Protokoll von allen tausend Wanderungen (später kamen auch noch Fotos und eine Jahreshauptversammlung dazu) bestaunen. Dabei wird die Dornbirner Bergwelt mit ihren Alpen von der Gruppe bevorzugt.

1000 Wanderungen in 20 Jahren

„So konnten wir 20 Jahre lang den Wandermittwoch durchhalten, zwei unserer Freunde sind inzwischen leider verstorben“, so Wehinger. Der 1000. Wandertag führte die fünf Wanderer wetterbedingt zu ihrem Basislager „Hauat“, einer kleinen Hütte am Haselstauderberg. Zur Feier des Tages wurden gemeinsam Schüblinge gegrillt und man ließ das Treffen mit der jährlichen Fotopräsentation und beim Singen von fröhlichen Lieblingsliedern gemütlich ausklingen. Ursprünglich war der Besuch des Dornbirner Mittelpunktes (Kraftwerk Ebensand/Alploch) geplant, aber die Wettervorhersage machte den Pensionisten einen Strich durch die Rechnung und die Wanderung wurde kurzerhand auf einen späteren Zeitpunkt verschoben. Aufgeschoben ist aber nicht aufgehoben, dieses Motto gilt auch für die Wandertruppe von „Grad reacht“ und so wird man die fünf munteren Männer demnächst an einem Mittwoch sicher beim gemeinsamen Wandern und Freundschaft zelebrieren im Gütle antreffen. (cth)

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