31-Jährige gestand fingierte Messerattacke in Aderklaa

Die Frau war im Mai mit Bauchverletzungen ins Spital gebracht worden, als Täter hatte sie ihren Ex-Partner genannt. Tatsächlich soll ihr aber ein Freund die Blessuren zugefügt haben, bestätigte der Verteidiger der Frau, Sascha Flatz, auf APA-Anfrage einen "Krone"-Bericht (Freitag-Ausgabe). Zum Verdacht des Mordversuchs ist die Verdächtige nicht geständig.
31-Jährige gestand vorgetäuschte Messerattacke in Aderklaa
Flatz sagte, seine Mandantin "war verzweifelt wegen Mordversuchsermittlungen gegen sie". Ein Freund soll sie zur Tat angestiftet haben, dieser habe sie "massiv unter Druck gesetzt", meinte der Rechtsanwalt. Der Bekannte habe am 17. Mai "mehrmals zugestochen". Ob inzwischen auch gegen den Mann Ermittlungen laufen, gab ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Korneuburg auf Anfrage "aus kriminaltaktischen Gründen" nicht bekannt. Ein psychiatrisches Gutachten zur 31-Jährigen wurde inzwischen in Auftrag gegeben.
31-Jährige bestreitet, dass sie ihren Ex-Partner töten wollte
Dass sie ihren Ex-Partner töten wollte, bestreitet die 31-Jährige. Laut Staatsanwaltschaft wird geprüft, ob die Frau in zwei Vorfälle im Sommer und Herbst 2022 involviert war, nach denen der 41-jährige damalige Lebensgefährte der Verdächtigen jeweils ins Krankenhaus eingeliefert werden musste. Nach dem Konsum eines mutmaßlich mit Methanol versetzten Getränks war der Mann fast erblindet. Die Flasche, die selbstgebrannten Schnaps enthalten haben soll, soll der 41-Jährige laut Flatz von einem Bekannten bekommen haben.
41-Jähriger im Herbst mit Schnittverletzungen ins Spital gebracht
Im Herbst wurde der 41-Jährige erneut ins Spital gebracht, diesmal mit Schnittverletzungen. Die 31-Jährige soll die Rettung gerufen und von einem Selbstmordversuch des Mannes gesprochen haben. Der 41-Jährige bestritt dies und berichtete von einem Blackout nach dem Verzehr von Muffins. Gegen die Frau wird auch wegen Körperverletzung mit schweren Dauerfolgen sowie wegen des Verdachts der falschen Zeugenaussage und Verleumdung ermittelt.
U-Haft für 41-Jährigen nach fingierter Messerattacke
Nach der fingierten Messerattacke im Mai wurde über den 41-Jährigen zunächst U-Haft verhängt, aus dieser wurde er allerdings aufgrund von Widersprüchen entlassen. Einem Sachverständigen zufolge hätte der Mann aufgrund seiner beeinträchtigten Sehleistung nicht entsprechend am Tatort agieren können. Die 31-Jährige wurde in der Folge in U-Haft genommen.
Hilfe in verzeifelten Lebenssituationen
Sie sind in einer verzweifelten Lebenssituation und brauchen Hilfe? Sprechen Sie mit anderen Menschen darüber. Hilfsangebote für Personen mit Suizidgedanken und deren Angehörige bietet das Suizidpräventionsportal des Gesundheitsministeriums. Unter www.suizid-praevention.gv.at finden sich Kontaktdaten von Hilfseinrichtungen in Österreich.
(APA/Red)