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Brände in Griechenland: Reiseveranstalter setzen Reisen aus

Aufgrund der anhaltenden Brände in Griechenland stoppen Reiseveranstalter Reisen in teile des Landes.
Aufgrund der anhaltenden Brände in Griechenland stoppen Reiseveranstalter Reisen in teile des Landes. ©Spyros BAKALIS/AFP
Auch am Dienstag bleibt die Brandgefahr in Griechenland extrem hoch. Obwohl mehr als 100 Löschflugzeuge und Helikopter seit Tagen im Einsatz sind, toben die Brände in zahlreichen Regionen weiter.
Griechenlands Wälder brennen

Den Griechen helfen Feuerwehrleute aus mehreren EU-Staaten. Auch die Türkei und Ägypten haben Löschflugzeuge und Hubschrauber geschickt. Noch zwei Tage herrscht in dem Land Extremhitze, danach sollen die Temperaturen zurückgehen.

Temperaturen bis zu 46 Grad Celsius in Griechenland

Das Wetteramt warnte vor extrem hohen Temperaturen, die am Dienstag und vor allem am Mittwoch in fast allen Landesteilen herrschen sollen. "Die Thermometer könnten vor allem am morgigen Mittwoch 46 und mehr Grad zeigen", sagte eine Meteorologin im Nachrichtensender Skai. Am Donnerstag wird dann eine Abkühlung auf etwa 35 Grad erwartet.

Griechenland kämpft weiter gegen Brände

Schlimm ist die Lage im Südosten der Ferieninsel Rhodos. Dort wehen starke Winde und fachen immer wieder die Flammen an. Am Montag brannten mehrere Häuser auf den Bergen der Insel aus, wie das staatliche Fernsehen berichtete. Reporter vor Ort befürchteten, dass diese Brände erneut Hotelanlagen bedrohen könnten. Dort wurden zuletzt Tausende Touristen und Bewohner in Sicherheit gebracht.

Betroffene Österreicher können sich an das Außenministerium wenden

Betroffene Österreicher können sich jederzeit an das österreichische Außenministerium (+43 501150-4411) oder die Botschaft in Athen (+30 6944278148) wenden. Die griechischen Behörden haben am Flughafen einen Helpdesk eingerichtet. Urlauber, deren Pässe bei der Evakuierung abhanden gekommen sind, bekommen dort eine Bestätigung. Reisende können damit auch ohne Reisedokument ins Flugzeug einsteigen, sagte eine Sprecherin.

Reiseveranstalter haben Reisen in den Süden Rhodos ausgesetzt

Die meisten Reiseveranstalter haben bis einschließlich Mittwoch Reisen in den Süden Rhodos ausgesetzt, sagte eine Verkehrsbüro-Sprecherin der APA. "Alle sind in Sicherheit, es wurde niemand verletzt", betonte sie. Pauschalurlauber werden nun wie ursprünglich geplant zurück nach Österreich gebracht. 322 Österreicherinnen und Österreicher, die über Ruefa bei verschiedenen Veranstaltern gebucht haben, befinden sich derzeit auf Rhodos, viele davon im Norden. "Wir haben die allermeisten schon erreicht, alle sind wohlauf", sagte die Sprecherin.

TUI-Reisen nach Rhodos werden bis einschließlich 28. Juli storniert

Auch TUI Österreich reagierte: "Alle Buchungen von TUI-Reisen nach Rhodos werden bis einschließlich Freitag, 28. Juli 2023 storniert. Es werden keine Gäste bis einschließlich Freitag auf die Insel gebracht. Alle geplanten Flüge nach Rhodos finden ohne Urlaubspassagiere statt, um Gäste wieder in ihre Heimatländer zurückzubringen. Gäste mit Buchungen, deren Urlaub in den kommenden Tagen bis einschließlich Sonntag, 30. Juli 2023, beginnt, können kostenlos auf andere Destinationen umbuchen oder ihre Reise stornieren. Die TUI empfiehlt allen Reisenden nach Rhodos mit einem geplanten Urlaubsstart in den kommenden Tagen, auf andere Destinationen auszuweichen. Alle Buchungen von TUI Reisen in den südöstlichen Teil der Insel werden darüber hinaus bis einschließlich Sonntag, 30. Juli 2023 storniert."

Schaden auf Rhodos sei broß

Der Schaden auf Rhodos ist bereits groß. Etwa zehn Prozent der Hotels der Insel sind nach Angaben des griechischen Regierungschefs Kyriakos Mitsotakis am Wochenende beschädigt worden. Die meisten beschädigten touristischen Anlagen befinden sich südlich der Region von Lindos.

Mittelmeerraum kämpft mit Hitze und Trockenheit

Mit Hitze und Trockenheit haben auch andere Länder im Mittelmeerraum zu kämpfen. Eine hohe Waldbrandgefahr bestand zu Wochenbeginn etwa in Frankreich, Italien, Spanien und Portugal. Auf Malta führten die hohen Temperaturen auch zu Stromausfällen, die teils sogar bis zu 36 Stunden andauerten. Das staatliche Stromversorgungsunternehmen Enemalta machte die hohen Temperaturen für die Beschädigung vieler seiner unterirdischen Kabel verantwortlich.

Rotes Kreuz warnt bei Waldbränden vor Explosionen alter Munition

Das Rote Kreuz warnte angesichts der Hitzewelle und Waldbrände vor der Gefahr von Explosionen alter Munition. In ehemaligen Kriegsgebieten könnten die Zünder von Blindgängern durch sehr hohe Temperaturen ausgelöst werden, sagte Erik Tollefsen, Waffenexperte des Internationalen Komitees vom Roten Kreuz (IKRK) in Genf. Dasselbe gelte für nicht geräumte Munition auf militärischen Schießplätzen und verlassenen Munitionsdepots, die oft in entlegenen Gebieten angelegt werden, sagte Tollefsen der Deutschen Presse-Agentur.

Ende der Hitzewelle in Griechenland am Donnerstag

Unterdessen naht das vorläufige Ende der Hitzewelle in Griechenland - und zwar am Donnerstag. Starke Winde sollen zu einer Abkühlung auf 35 Grad führen. Seit zwölf Tagen zeigen die Thermometer in den meisten Regionen des Landes Werte um die 40 bis 45 Grad. Das werde dann mit einer Dauer von mehr als zwei Wochen die längste Hitzewelle sein, seitdem es Messungen in Griechenland gibt, sagten Meteorologen.

Letzter Hitze-Höhepunkt vor der Abkühlung

Bevor die Abkühlung kommt, wird es einen letzten Hitze-Höhepunkt geben. Vor allem im Westen des Landes wird für Dienstag und Mittwoch aus Richtung Libyen kommender Wind erwartet: Es ist ein heißer, trockener Fallwind - der berüchtigte "Livas". Dieser Fallwind sei extrem trocken und so heiß wie Luft aus einem Haartrockner, beschrieben Meteorologen das Phänomen.

(APA/Red)

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