Inferno in Griechenland: Rhodos-Urlauber kehren heim

Der griechische Regierungschef Kyriakos Mitsotakis hat sich am Montag bei allen Menschen bedankt, die bei den Löscharbeiten in den vergangenen Tagen in Griechenland mitgeholfen haben. Es habe keine Opfer gegeben und dies sei auf die Leistung der Feuerwehr, des Zivildienstes, der Küstenwache und der freiwilligen Helfer zurückzuführen. Die nächsten Tage würden weiterhin gefährlich sein. "Wir befinden uns (in Sachen Brände) im Krieg", sagte Mitsotakis im Parlament.
Rhodos-Urlauber flohen vor dem Feuer und kehren nun heim
Er sprach bei einer Parlamentsdebatte, die vom Staatsrundfunk übertragen wurde. Dieser Zustand sei auf den Klimawandel zurückzuführen, fügte er hinzu.
Feuerwehren kämpften in 64 Regionen gegen die Flammen
Die Feuerwehren in Griechenland kämpfen am Montag in insgesamt 64 Regionen des Landes gegen die Flammen. Die Brandgefahr bleibt extrem hoch. Dies gilt für die Region des Großraums Athen, der Halbinsel Peloponnes und vielen Inseln der Ägäis. So werde es auch in den kommenden Tagen bleiben, warnte am Montag der griechische Zivilschutz und veröffentlichte eine Karte mit der Waldbrandgefahr. Die schlimmsten Brände tobten am Montag auf der Insel Rhodos und auf der Insel Euböa.
Reiseveranstalter starteten Touristen nach Hause zu fliegen
Unterdessen haben Reiseveranstalter damit begonnen, vor den Waldbränden auf der griechischen Urlaubsinsel geflohene Touristen nach Hause zu fliegen. Der britische und irische Ableger des Reisekonzerns TUI brachte drei Flugzeuge mit Passagieren nach Großbritannien zurück. Drei Schweizer Reiseveranstalter bieten in der Nacht auf Dienstag einen Extraflug Rhodos-Schweiz für auf der griechischen Insel evakuierte Personen an. Etwa 19.000 Menschen waren am Wochenende auf Rhodos aus ihren Häusern und Hotels in Sicherheit gebracht worden. Auch auf der Insel Korfu erzwang ein Waldbrand Evakuierungen. Rhodos und Korfu gehören vor allem bei britischen und deutschen Touristen zu den beliebtesten Zielen der Griechenland-Urlauber.
Touristen klagten über mangelnde Unterstützung
Einige Touristen klagten über mangelnde Unterstützung. Der Österreicher Mario Wiese sagte, er habe zwei Tage auf dem Flughafen von Rhodos verbracht und sich selbst um seinen Rückflug nach Deutschland am Montagabend kümmern müssen. "Es gibt keine Decken, nichts. Hier liegen Kinder, die Milch brauchen", sagte er. "Ich musste alles selbst organisieren, weil sich hier niemand um uns kümmert. Ich verstehe das nicht."
(APA/Red)