Sparzinsen: Finger weg von vermeintlich attraktiven Angeboten

Im Gegensatz zu den Kreditzinsen, die mit den Zinserhöhungen der Europäischen Zentralbank (EZB) deutlich angezogen haben, sind die Sparzinsen in Österreich für täglich fällige Einlagen nach wie vor gering. Vor allem bei Filialbanken bekommt man für Gespartes nur wenig Zinsen, Direktbanken wie die dad.at, Easybank oder Renault Bank sind hingegen etwas großzügiger. Die Angebote gelten jedoch oft nur für einen begrenzten Zeitraum, wie die Arbeiterkammer (AK) warnt.
Warnung vor kurzfristigen Sparzinsen-Angeboten bei Direktbanken
"Direktbanken bieten deutlich höhere Sparzinsen für Neukund:innen", sagte AK- Konsumentenschützer Christian Prantner laut einer Aussendung vom Donnerstag. Die Bandbreite reiche von 0,5 bis 2,6 Prozent Zinsen für täglich fälliges Geld. Es gebe jedoch auch Stolpersteine, so seien viele Angebote nur für Neukundinnen und Neukunden gültig oder würden nur für einen befristeten Zeitraum gelten.
"Viele Tagesgeld-Angebote haben Grund-, Basis- bzw. Mindestzinssätze, die meist nur mickrige 0,01 Prozent betragen. Das Kraut wird nur fett durch zugeschlagene Bonus-, Sonder- oder Premiumzinsen", so Prantner. "Diese als freiwillig bezeichneten Bonuszinsen & Co. gelten teils nur in festgelegten Aktionszeiträumen oder sind von der Bank einseitig abänderbar."
AK fordert generell höhere Sparzinsen
Die AK spricht sich für generell höhere Sparzinsen für täglich fälliges Geld aus. "Filialbanken sollen Sparer:innen - auch angesichts eines EZB-Einlagenzinses von 3,5 Prozent - nicht mit Minizinsen nahe null Prozent abspeisen", so die Kammer. Direktbanken sollen zudem "statt freiwilliger Bonus- oder Sonderzinsen klar vertraglich eingeräumte Zinssätze für täglich fälliges Geld" anbieten, fordert die AK.
Auch die Habenzinsen bei Girokonten müssten für die AK ansteigen - insbesondere wenn man mit den Überziehungszinsen vergleiche, die im Schnitt bei mehr als zehn Prozent lägen.
(APA/Red)