Reform der Sexualpädagogik in der Schule nimmt weiter Form an

Vier Mitglieder des Experten-Boards, das bei der Qualitätssicherung schulexterner Angebote behilflich sein soll, wurden bestellt und sollen im nächsten Schuljahr ihre Arbeit aufnehmen, wie das Bildungsministerium in einer Aussendung mitteilte.
Vier Mitglieder des Experten-Boards wurden bestellt
Schulexterne Vereine sollen nur noch dann für Aufklärungsarbeit in den Unterricht geholt werden, wenn sie in einem Webtool des Bildungsministeriums gelistet sind. Daraus können Schulen dann frei wählen. Jeder Verein, der sich anmeldet, wird ausführlich begutachtet, ausgeschlossen wird jedoch niemand. Hintergrund des neuen Verfahrens waren Diskussionen um den auch an Schulen tätigen christlichen Sexualkundeverein TeenSTAR, in dessen Schulungsmaterialien u.a. Homosexualität als heilbares Identitätsproblem und Selbstbefriedigung als schädlich dargestellt wurden, wie Ende 2018 bekannt wurde. Außerdem wurden kein Sex vor der Ehe und natürliche Empfängnisverhütung propagiert. Mittlerweile wurden diese Materialien laut dem Verein überarbeitet.
Reform der Sexualpädagogik an österreichischen Schulen
Durch eine Verordnung hat das Bildungsministerium eine Geschäftsstelle zur Qualitätssicherung der schulexternen Angebote eingerichtet. Diese soll Schulbehörden und Schulen bei der Beurteilung der fachlichen und didaktischen Qualität schulexterner Angebote unterstützen. Ein Board aus fünf Experten soll wiederum die fachliche Qualität der Tätigkeit der Geschäftsstelle sicherstellen. Ihm gehören derzeit der Psychologe und Pädagoge Josef Christian Aigner, die Psychotherapeutin Martina Leibovici-Mühlberger, der Leiter des Instituts für Familienforschung Wolfgang Mazal und Uwe Simon vom Fachdidaktikzentrum für Biologie und Umweltkunde der Uni Graz an. Sie werden im Rahmen der konstituierenden Sitzung ein fünftes Mitglied wählen.
(APA/Red)