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Erneut Hai an beliebtem Urlaubs-Strand gesichtet

Die Badegäste kamen mit einem Schrecken davon.
Die Badegäste kamen mit einem Schrecken davon. ©Google/Twitter@MassiVeMaC /Canva
Kommen die Raubfische auch in Zukunft häufiger in die Nähe von Badegästen?

Ein in etwa zwei Meter langer Blauhai näherte sich vor wenigen Tagen Badegästen an der spanischen Costa Blanca im Mittelmeer. Im hüfthohen Wasser schwamm der Raubfisch langsam auf die Badegäste und einen Taucher zu. Daraufhin erlitt eine ältere Frau eine Panikattacke. Gemeinsam mit ihren Begleitern schaffte sie es noch an den Strand zurück.

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Erst kürzlich ereignete sich in Hurghada (Ägypten) eine schreckliche Attacke durch einen Tigerhai. Dabei kam ein junger Russe ums Leben.

Bislang kam es in spanischen Gewässern nur selten zu Hai-Angriffen. Dennoch herrscht jetzt an der Costa-Blanca-Angst und Unbehagen. Auch weil an der Costa Blanca aktuell ein weiterer Hai gesichtet wurde. Die britische "Daily Mail" hat am Freitag davon berichtet:

Das sind die Gründe

Bislang konnten Wissenschaftler nicht feststellen, dass sich vermehrt Haie dem Ufer näherten. Gegenüber der deutschen Bild-Zeitung erklärte Doktor Simon Weigmann vom Elasmobranch Research Laboratory Hamburg: „Viele Arten sind heute insbesondere durch Überfischung deutlich seltener und stark bedroht.“ „Es wurde allerdings in einigen Regionen ein vermehrtes Vorkommen bestimmter Arten in städtischen Regionen beobachtet, wie zum Beispiel in Miami.“

Als mögliche Gründe für das übliche Auftreten nannten die Hai-Experten den Mangel an Nahrung in anderen Meeresgebieten durch die Überfischung. Auch ein erhöhtes Futteraufkommen im Bereich der Städte könnte dafür verantwortlich sein. Auch Fischreste, die von Anglern und Fischern in der Nähe des Ufers entsorgt werden, locken Hai an.

Professor Doktor Jürgen Kriwet von der Universität Wien erklärte gegenüber der Bild: „Durch die Coronapandemie haben einige Beutefische und Haie das Flachwasser für sich entdeckt.“ Die Strände seien leer gewesen und jetzt, wo die Touristen wieder zurück seien, kann es häufiger zu Begegnungen mit den Raubfischen kommen, so Kriwet.

Besteht Gefahr

Obwohl das Video auf viele bedrohlich wirkt, gibt Jürgen Kriwet Entwarnung. Grundsätzlich würde der Mensch nicht ins Beuteschema des Tieres passen, so der Wissenschaftler. Allerdings kann es für den Menschen gefährlich werden, wenn der Hai in Panik gerät. Es könnte dabei zu einem Reflexbiss ansetzen, um das Gegenüber zu vertreiben.

Tigerhaie könne bis zu fünf einhalb Meter groß werden. ©Reuters

Das Floridamuseum sammelt in einer Datenbank Angriffe von diversen Hai Arten, die nicht provoziert wurden. Seit 1580 wurden dort gerade einmal 13 Angriffe, darunter vier tödliche durch einen Blauhai gemeldet. Angriffe durch diese Art seien extrem selten.

So kann ein Angriff vermieden werden

In der Bild erklärt Kriwet folgendes: „Die Wahrscheinlichkeit eines Angriffs ist extrem niedrig.“ Falls doch ein Tier in der Nähe sein sollte, empfiehlt der Wissenschaftler keine hektischen Bewegungen, damit der Hai nicht gestresst wird. Außerdem sollte man ruhig das Wasser verlassen und andere Badegäste warnen.

(VOL.AT)

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