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Über 300 Hate Crimes wegen sexueller Orientierung 2021 registriert

Hate Crimes wegen sexueller Orientierung: Aktuelle Zahlen nicht vorhanden, 2021 erfasste Polizei 376 derartige Fälle.
Hate Crimes wegen sexueller Orientierung: Aktuelle Zahlen nicht vorhanden, 2021 erfasste Polizei 376 derartige Fälle. ©APA/LUKAS HUTER (Symbolbild)
Aktuelle Zahlen zu Hate Crimes wegen der sexuellen Orientierung liegen nicht vor.

Zwei Jugendliche sitzen nach einem möglicherweise geplanten islamistischen Anschlag auf die Regenbogenparade am Samstag in Wien in St. Pölten in U-Haft. Die Parade selbst verlief ohne Vorfälle, am Abend wurde in der Wiener Innenstadt jedoch eine Frau verprügelt. Die Schläger sollen sich zuvor homophob geäußert haben. Aktuelle Zahlen zu Hate Crimes aufgrund der sexuellen Orientierung gibt es nicht, 2021 wurden in Österreich 376 derartige Fälle von der Polizei erfasst.

Hate Crimes erst seit 2020 erhoben

Erst seit 2020 werden so genannte Hate Crimes in Österreich erhoben. 2021 gab es 5.464 vorurteilsmotivierte Straftaten und 6.619 Vorurteilsmotive und 2.091 Opfer. 2.052 Straftaten fielen in die Kategorie Weltanschauung, dahinter folgte nationale/ethnische Herkunft (1.874), Religion (750), Hautfarbe (408), sexuelle Orientierung (376), Geschlecht (354), sozialer Status (287), Alter (266) und Behinderung (252), ging aus dem Hate Crime-Jahresbericht 2021 hervor. Der Bericht für das Jahr 2022 wird erst rund um den 22. Juli, den "Aktionstag für die Betroffenen von Hasskriminalität" veröffentlicht, informierte das Innenministerium auf APA-Anfrage am Montag.

Bei "sexueller Orientierung" dominierte laut dem Bericht von 2021 die homophobe Motivlage, bei Geschlecht die Frauenfeindlichkeit. 2021 gab es 376 polizeilich registrierte Vorurteilsmotive "sexuelle Orientierung". Dabei entfielen gut zwei Drittel auf konfrontative Delikte wie Sachbeschädigungen, Körperverletzungen, gefährliche Drohungen bzw. Nötigungen. Die Taten wurden vorwiegend in der Öffentlichkeit begangen.

Bei der Polizei wurden 199 Straftaten zur "sexuellen Orientierung" im Bereich der Gewaltkriminalität registriert sowie 224 Opfer und 304 Tatverdächtige festgestellt. Der Großteil bezog sich mit 299 Vorurteilsmotiven auf Homosexualität. Außerdem wurden 354 Vorurteilsmotive bezüglich des Geschlechts registriert, der Großteil bezog sich mit 275 auf Frauen, divers/inter folgte mit 39 Fällen.

Polizei wird geschult

Seit August 2020 wird die Polizei im Erkennen und Erfassen von Vorurteilsmotiven flächendeckend geschult. Am 1. November 2020 wurde zu deren Erfassung gemäß Opfergruppen im polizeilichen Protokollierungsprogramm die Registerkarte "Motiv" freigeschalten. Die eingetragenen Daten werden über eine eigens geschaffene Schnittstelle mittels "Elektronischem Rechtsverkehr (ERV)" an die Justiz übertragen.

(APA/Red)

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