Inflation: Nehammer will "Wurzel allen Übels" bekämpfen

"Wenn wir in die Strompreise eingreifen, haben wir die Chance auch die Lebensmittelpreise zu senken", so Bundeskanzler Karl Nehammer am Mittwoch in der "ZiB 2".
Energie für Nehammer "Wurzel allen Übels"
Preissetzungen würden hingegen nicht helfen, denn im großen europäischen Markt werde "billiger Strom weggekauft". Nachdem das Gesetz zur Gewinnabschöpfung im Juni in Kraft treten werde, müssten Energiekonzerne ab dann die geringeren preise an Private und die Wirtschaft inklusive Lebensmittelhandel weitergeben, dann sollte es Wirkung in Form sinkender Preise entfalten, hofft Nehammer, für den "Energie die Wurzel allen Übels" in der Inflationskrise ist. "Wir beobachten jetzt sehr genau, ob die Maßnahmen Wirkung zeigen". Wenn nicht, werde die Regierung "weitere Maßnahmen setzen, die den Menschen helfen".
Nehammer begründet die Gewinnabschöpfung damit, dass die Großhandelspreise im letzten Jahr von mehr als 500 Euro pro MWh auf unter 150 Euro pro MWh gesunken seien, während die Preise für private Haushalte um mehr als das Doppelte gestiegen seien. Diese Vorgangsweise erhitze nicht nur die Inflation, sondern auch die Gemüter, so auch seines, betonte Vizekanzler Werner Kogler (Grüne).
Gewinnabschöpfung für Verbund-Chef nicht zielführend
Verbund-Chef Michael Strugl hält dem entgegen, dass Änderungen bei den Großhandelspreisen bei den Endverbrauchern eben später ankommen würden, weil man die benötigten Strommengen im Voraus beschaffe. Diese Beschaffungspreise würden später weitergegeben - Verteuerungen ebenso wie Preissenkungen. Grundsätzlich sei die Gewinn-Abschöpfung nicht zielführend. Sie wirke nicht inflationsdämpfend. Besser wäre es, den Strompreis temporär vom Gaspreis zu entkoppeln, so der Präsident des Branchenverbandes Oesterreichs Energie.
(APA/Red)