RLB-NÖ-Wien schreibt rote Zahlen
Für ihre Beteiligung an der in Russland und der Ukraine stark engagierten Raiffeisen Bank International (RBI) muss die RLB NÖ-Wien 879 Mio. Euro wertberichtigen (Impairment). Dadurch gab es in der Bilanz des Instituts ein Minus von 13 Mio. Euro. Ohne Impairment hat die Bank einen operativen Gewinn von 882,2 Mio. Euro ausgewiesen, teilte die Raiffeisen Holding NÖ-Wien am Freitag mit.
Bereits 2021 hatte die RLB NÖ-Wien den Wert ihrer Beteiligung an der RBI berichtigen müssen, das Impairment betrug 285 Mio. Euro. Damals war für die RLB NÖ-Wien ein Gewinn von 62,2 Mio. Euro übriggeblieben.
Auch Auswirkungen auf Raiffeisen Holding NÖ-Wien
Die Abschreibung für 2022 hat auch der RLB-Mutter, der Raiffeisen Holding Niederösterreich-Wien, die Bilanz verhagelt. Das bilanzielle Konzernergebnis vor Steuern des Raiffeisen-Holding NÖ-Wien-Konzerns betrug dadurch 2022 nur rund 44,8 Mio. Euro, nach 202,4 Mio. Euro im Jahr davor. Dabei ist das operative Geschäft 2022 glänzend gelaufen: Es gab einen Gewinn von 1,04 Mrd. Euro und damit eine Verdoppelung gegenüber dem Jahr davor (490,9 Mio. Euro). Die Kapitalquote (CET-1) lag bei 18,1 Prozent. Auch die 44 niederösterreichischen Raiffeisenbanken steigerten ihr Betriebsergebnis und dürften mit 388,4 Mio. Euro (2021: 299,5 Mio. Euro) das beste Jahr seit ihrem Bestehen feiern. Basis des Aufschwungs war ein Anstieg der Kundenkredite und der Zinsen.
"Mit der operativen Geschäftsentwicklung sind wir sehr zufrieden, wir haben in allen Geschäftssegmenten, sowohl bei den Bank- als auch den Industriebeteiligungen, unsere Ziele erreicht. Besonders erfreulich ist die sehr gute Entwicklung des reinen Bankgeschäfts der RLB NÖ-Wien", schreibt Generaldirektor Michael Höllerer in der Aussendung. Zu den Beteiligungen der Raiffeisen-Holding NÖ-Wien gehören Raiffeisenlandesbank Niederösterreich-Wien, Agrana, Leipnik-Lundenburger Invest, NÖM, Strabag und Kurier.
(APA/Red)