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Anpasssung der Polizei-Aufnahmekriterien: Kritik von Gewerkschaft

Die Aufnahmekriterien für die Polizei werden angepasst.
Die Aufnahmekriterien für die Polizei werden angepasst. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
Das Innenministerium passt die Aufnahmekriterien für die Polizei an, das sorgt für Kritik von der Gewerkschaft.

Das Ressort bestätigte am Freitag einen entsprechenden Bericht des ORF. "Die allgemeine Situation am Arbeitsmarkt ist schwierig, das spürt auch die Polizei", erklärte das Ministerium auf Anfrage. Der Vorsitzende der roten Gewerkschaft FSG, Hermann Greylinger, sieht darin eine "Alibi-Aktion". "Man muss an größeren Schrauben drehen", sagte Greylinger auf Anfrage der Austria Presse Agentur.

Innenministerium passt Polizei-Aufnahmekriterien an

Im Innenministerium ist von einer Modifizierung auf "Basis nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen" die Rede. "Die Neuerungen umfassen einerseits Maßnahmen zur Ansprache von Bewerbern und Bewerberinnen, die Attraktivierung der Candidate Experience und Attraktivierung des Berufes sowie Investitionen in die Mitarbeiterbindung", sagte ein Sprecher. So sei unter anderem eine Herabsetzung der Aufnahmekriterien beim Sport-Teil des Auswahlverfahrens denkbar oder eine Wiederholungsmöglichkeit bei negativem Prüfungsergebnis während der Polizeischule denkbar. "Die Punkte befinden sich derzeit noch in Planung und Überprüfung im Hinblick auf Art, Zeit und Form der Umsetzbarkeit", so der Sprecher. Die Anpassung sei jedenfalls Teil eines ganzen Maßnahmenpakets. Eine Umsetzung sei noch in diesem Jahr geplant.

Kritik kommt von der Gewerkschaft

Greylinger spricht von "Populismus und laienhaften Versuchen". Er fordert eine grundlegende Änderung des Gehalt- und Pensionssystems. "Das sind die wirklichen Schrauben, an denen gedreht werden muss", so der Personalvertreter. "Bei Eintritt ab dem 26. Lebensjahr ist das Erreichen der Funktionszulage, Funktionsstufe 4, nicht mehr möglich, ganz abgesehen davon, dass die Gehälter für Späteinsteiger mehr als unattraktiv sind", heißt es von der FSG. Darüber hinaus fordert die Gewerkschaft eine Nachsicht des Grundwehrdienstes oder eine Einrichtung von Kinderbetreuungsstellen und weitere Maßnahmen, um das Recruiting anzukurbeln.

Greylinger verweist auf Rückstände bei den Polizei-Aufnahmen in großen Teilen Österreichs. Besonders dramatisch sei die Lage in Wien. Dort war mit Stand März laut FSG die Aufnahme von 196 Polizeischülerinnen und Schülern geplant. Tatsächlich eingetreten sind jedoch nur 69.

(APA/Red)

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