Bluttat in Melk: Beschuldigter zeigt sich geständig

Wie die Landespolizeidirektion Niederösterreich am Samstag der APA mitteilte, wurde seitens der Staatsanwaltschaft St. Pölten eine Obduktion angeordnet. Weiters sei die Verhängung der U-Haft in Aussicht gestellt worden. Vorgeworfen wird dem Mann, am Donnerstagabend in einem Einfamilienhaus den 62-jährigen Lebensgefährten der Mutter erschossen zu haben. Als mögliches Motiv gilt Eifersucht.
Zu Tatmotiv gab es am Samstag keine offiziellen Angaben. Laut einem Onlinebericht der "Kronen Zeitung" sagte der 42-Jährige aus, dass er "eifersüchtig auf den Lebensgefährten seiner Mutter" gewesen sei. Der leibliche Vater ist dem Medienbericht zufolge bereits vor Jahren gestorben.
Weitere Details zum Ablauf der Bluttat in Melk
Bekanntgegeben wurden seitens der Landespolizeidirektion indes weitere Details zum Ablauf des Geschehens am Donnerstag. Während das 62-jährige Opfer aus dem Einfamilienhaus gebracht wurde und an Ort und Stelle den schweren Verletzungen erlag, verschanzte sich der Beschuldigte am Dachboden des Objekts. Mitglieder der Verhandlungsgruppe Ost versuchten über lange Zeit hinweg, den Mann zum Aufgeben zu bewegen. Laut Polizei hat dieser aber noch während der Verhandlungsphase plötzlich mehrmals auf Mitglieder des Einsatzkommandos Cobra gefeuert. In der Folge hätten die Beamten Schüsse in Richtung des 42-Jährigen abgegeben - "aus offensichtlicher Notwehr", wie von der Exekutive betont wurde.
Bluttat in Melk: Polizei wurde von der Mutter des Beschuldigten alarmiert
Die Polizei wurde am Donnerstag um etwa 19.00 Uhr von der Mutter des Beschuldigten per Notruf zu dem Objekt in der Melker Katastralgemeinde Pielach alarmiert. Beamte brachten den 62-Jährigen aus dem Erdgeschoß des Hauses und übergaben ihn den Rettungskräften. Der Mann erlag allerdings noch an Ort und Stelle seinen Verletzungen.
Beschuldigter zeigt sich nach Bluttat in Melk geständig
Der letztlich festgenommene Beschuldigte dürfte einen Streifschuss im Brustbereich erlitten haben und auch an der rechten Hand getroffen worden sein. Mit leichten Verletzungen wurde der Mann in ein Krankenhaus gebracht.
Der Ablauf der Schussabgaben wurde am Freitag durch Beamte des Landeskriminalamts Niederösterreich in Zusammenarbeit mit Spezialisten des Bundeskriminalamts rekonstruiert. Die im Einfamilienhaus gefundene und sichergestellte Faustfeuerwaffe wurde dem Beschuldigten mittlerweile zugeordnet. Er hat sie illegal besessen. Ob der 42-Jährige damit auf die Beamten gefeuert hatte, war wie die genaue Zahl der abgegebenen Schüsse Gegenstand weiterer Ermittlungen.
Bestätigt wurden Medienberichte, wonach der 42-Jährige über eine Wohnung in Wien verfügt. APA-Informationen zufolge dürfte sich der Mann aber auch immer wieder dem Einfamilienhaus in der Melker Katastralgemeinde Pielach aufgehalten haben.
(APA/Red)