Deutscher Bahnstreik am Freitag: Auswirkungen auch in Österreich

Von drei Uhr in der Früh bis elf Uhr Vormittag streiken die Deutsche Bahn und das Bahnunternehmen Transdev, was zahlreiche Verbindungen der ÖBB betrifft. Abgesehen davon sind Flüge nach Düsseldorf, Hamburg, Köln und Stuttgart von Streiks auf diesen Flughäfen beeinträchtigt. Möglicherweise betroffene Passagiere sollten sich individuell informieren.
Deutscher Bahnstreik: Zahlreiche Verbindungen der ÖBB betroffen
Die Einschränkungen für österreichische Bahnkunden beginnen bereits mit den Nachtzügen mit Abfahrt Donnerstagabend. Nachtzugverbindungen von und nach Deutschland, Frankreich, Belgien und den Niederlanden sind bereits ab der Nacht von 20. April auf 21. April betroffen. Reisende sollen sich über ihre geplanten Verbindungen in der ÖBB Fahrplanauskunft Scotty, der ÖBB App oder beim ÖBB Kundenservice unter 05-1717-0 informieren.
Betroffen sind laut ÖBB zudem alle Zugverbindungen über das Deutsche Eck. Die Züge im Nahverkehr von, nach und über Deutschland werden kurzgeführt. In Salzburg beginnen und enden die Züge der Linie S3 Richtung Freilassing in Salzburg Liefering, die Züge der Linie S2 beginnen und enden in Salzburg Hbf. In Oberösterreich fahren die Nahverkehrszüge Richtung Passau nur bis/ab Schärding. Die Nahverkehrszüge Richtung Simbach/Inn beginnen und enden in Braunau am Inn. In Vorarlberg werden die Züge Richtung Lindau-Reutin in Lochau-Hörbranz enden und in Tirol wird der Nahverkehr Richtung Mittenwald nur bis/ab Scharnitz geführt. Für einen Teil der kurzgeführten Verbindungen können laut ÖBB Schienenersatzverkehrsbusse zur Verfügung gestellt werden.
Änderungen bei vielen Verbindungen im Fernverkehr
Im Fernverkehr kommt es während des Streikzeitraums und auch in den Stunden danach zu Änderungen bei zahlreichen Verbindungen von, nach und über Deutschland, informieren die ÖBB. Wegen planmäßig stattfindender Bauarbeiten am Deutschen Eck zwischen Salzburg und Kufstein werden die Railjet-Züge mit den Zielbahnhöfen Innsbruck, Bregenz, Zürich und Bozen in diesem Abschnitt ganztägig im Schienenersatzverkehr mit Bussen geführt. RJX-Züge von und nach München beginnen und enden in Salzburg Hbf, die IC und ICE-Züge von/nach Passau werden bis Schärding kurzgeführt. Fernverkehrszüge aus Österreich und der Schweiz über Lindau-Reutin beginnen und enden in St. Margrethen, jene über die Tauern/ Ennstal-Strecke beginnen und enden in Salzburg Hbf und die Fernverkehrszüge über die Brenner-Strecke beginnen und enden in Kufstein bzw. Innsbruck.
Der Warnstreik in Deutschland am Freitag wird voraussichtlich zu zahlreichen Zugausfällen und Verspätungen führen. Die Deutsche Bahn wird den Fernverkehr nach eigenen Angaben bis 13.00 Uhr einstellen, Beeinträchtigungen könnten aber auch noch bis in die Abendstunden möglich sein. Auch der Nah- und Regionalverkehr wird absehbar in der Früh und am Vormittag stillstehen, hier dürfte der Hochlauf des Betriebs nach Warnstreikende aber schneller klappen.
Deutscher Bahnstreik hat auch Auswirkungen in Österreich
Inzwischen hat die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft EVG für Freitag auch die Beschäftigten beim Bahnunternehmen Transdev zum Warnstreik aufgerufen. Zur Transdev-Gruppe gehören unter anderem die Nordwestbahn, die Bayerische Oberlandbahn oder die Mitteldeutsche Regiobahn. Trotz Streikandrohung sei bei den Tarifverhandlungen am Mittwoch ein nur unwesentlich verändertes Angebot vorgelegt worden, teilte die Gewerkschaft am Donnerstag mit. Daher werde auch die Transdev-Gruppe von 3.00 Uhr bis 11.00 Uhr bestreikt.
Streiks gibt es außerdem an den Flughäfen Hamburg, Köln, Düsseldorf und Stuttgart. Auch diese werden einige Flüge von Österreich nach Deutschland ausfallen lassen. Beim Flughafen Wien will man sich am Donnerstag noch nicht festlegen, welche Flüge konkret gestrichen werden, Beeinträchtigungen seien aber nicht auszuschließen. In Salzburg ist schon absehbar, dass drei Abflüge nach Düsseldorf und zwei Ankünfte von dort ausfallen werden. In Graz wird befürchtet, dass die Flüge von und nach Düsseldorf sowie Stuttgart ausfallen.
Für die Beschäftigten auf den Flughäfen will die Gewerkschaft Verdi erreichen, dass die Arbeitgeber die Zeitzuschläge für Nacht-, Samstags-, Sonntags- und Feiertagsarbeit erhöhen sowie die Überstunden besser entlohnen. Tarifverhandlungen am 11. und 12. April hatten keine Einigung gebracht. Die nächste Verhandlungsrunde ist am 27. und 28. April geplant.
(APA/Red)