Haftstrafe nach Home Invasion in Steiermark

Drei Männer waren an der Home Invasion in der Steiermark im Jahr 2008 beteiligt. Sie hatten das damals 83-jährige Opfer im eigenen Haus in der Oststeiermark geknebelt und ausgeraubt.
Pensionist konnte sich nach Home Invasion in Steiermark selbst befreien
Im 13. Juni 2008 waren zwei Täter in das Wohnhaus des Oststeirers über ein aufgebrochenes Fenster eingestiegen. Als der Mann sie überraschte, drückten sie ihn mit dem Gesicht auf ein Bett und fesselten ihn mit Klebeband an Händen und Füßen. Danach stahlen sie rund 5.000 Euro Bargeld sowie Münzen, Medaillen und Auszeichnungen. Den geknebelten und leicht verletzten 83-Jährigen ließen die Männer allein im Haus zurück. Er konnte sich selbst befreien und Hilfe holen.
Erstes Urteil nach Home Invasion gegen Lenker des Fluchtfahrzeugs
Mit einem Komplizen flohen die Täter anschließend nach Wien. Eine Zeugin notierte sich damals das Kennzeichen, sodass der Lenker des Fluchtfahrzeuges rasch ermittelt und noch im September 2008 zu einer zweijährigen Haftstrafe verurteilt wurde. Von den zwei Haupttätern fehlte allerdings mehr als ein Jahrzehnt jede Spur. Nach ihnen wurde international gefahndet, doch sie verwendeten zahlreiche Alias-Identitäten, um ihre Person zu verschleiern.
Haupttäter der Home Invasion Jahre nach Tat geschnappt
Im Oktober 2021 ging den Behörden dann einer der Haupttäter, ein Moldawier, am moldauisch-rumänischen Grenzübergang Albita-Leușeni ins Netz. Er wurde ebenfalls zu mehreren Jahren Haftstrafe verurteilt. Im September 2022 schließlich wurde auch der dritte Verdächtige festgenommen. Der mittlerweile 49-jährige Moldawier war bei der Ausreise aus Deutschland geschnappt worden. Er musste sich am Donnerstag bei der Fortsetzung des Prozesses in Graz verantworten, stritt aber einen Zusammenhang mit dem Überfall ab.
Lenker des Fluchtfahrzeugs wird bei Prozess nach Home Invasion befragt
Deswegen wurde der damalige Fluchtfahrzeuglenker, der seine Haftstrafe längst abgesessen hat, von Richter Erik Nauta befragt. Der Zeuge meinte aber: "Es sind seit damals so viele Jahre vergangen. Ich kann nicht sagen, ob er es war", sagte er mit Blick auf den Angeklagten. Allerdings hatte der Zeuge vor vielen Jahren bei einer Befragung den Beschuldigten offenbar auf einem Foto erkannt - zumindest geht das aus einem alten Akt hervor. "Wenn ich es damals so gesagt habe, als die Erinnerung noch frisch war, dann wird das schon richtig sein", meinte der Zeuge nun.
Zwei Jahre Haftstrafe nach Home Invasion
Nach einer Videokonferenz mit einer weiteren Zeugin fällte Richter Nauta das Urteil: Der Angeklagte bekam zwei Jahre Freiheitsstrafe, aber diese wurde ihm zur Gänze bedingt nachgesehen - für eine Probezeit von drei Jahren. Begründet wurde das unter anderem mit dem lange zurückliegenden Verbrechen. Der Beschuldigte habe sich seither ein ordentliches Leben aufgebaut und ist seit Jahren unbescholten. Der Mann nahm das Urteil sofort an. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.
(APA/Red)