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Polizei fasste 60 Schlepper bei "Operation Fox"

Im Zuge der Operation Fox hat die Polizei rund 60 Schlepper festgenommen.
Im Zuge der Operation Fox hat die Polizei rund 60 Schlepper festgenommen. ©APA/ROBERT JAEGER
Bei der "Operation Fox" bekämpfen die österreichische und ungarische Polizei bei gemeinsamen Streifen die Schlepperkriminalität. In den vergangenen fünf Monaten wurden dabei rund 60 Schlepper gefasst.
Innenministerium plant Online-Kampagne gegen Schlepper

Bei diesen Aktionen wurden 600 Migranten aufgegriffen, 80 Prozent davon auf ungarischem Staatsgebiet. Innenminister Gerhard Karner (ÖVP) sprach bei einer ersten Zwischenbilanz am Donnerstag nahe dem Grenzübergang Klingenbach von einer "hohen Erfolgsquote".

60 Schlepper konnten durch die "Operation Fox" gefasst werden

"Die Operation Fox ist im Dezember 2022 gestartet mit dem klaren Ziel, Asylmissbrauch zu verhindern und die Schleppermafia effizient zu bekämpfen", so Karner. Grenzkontrollen seien dabei ein "wesentlicher Bestandteil" des Maßnahmenbündels. Aus Österreich nehmen über 30 Polizisten an den gemeinsamen Streifen in Ungarn teil, sie operieren entlang der österreichischen Grenze vom Norden bis zum Süden des Burgenlandes.

Hoher Fahndungsdruck auf die internationalen Schlepperbanden

Seit Start der Maßnahme wurden 60 Schlepper festgenommen, dies bedeute einen hohen Fahndungsdruck auf die internationalen Schlepperbanden, betonte Karner. Weiters meinte er: "Wir müssen das Asylsystem vor Missbrauch schützen, für jene, die es wirklich brauchen." Die "Operation Fox" werde um zumindest fünf Monate fortgesetzt. Weiterhin notwendig sei auch die Zusammenarbeit mit dem Bundesheer im Rahmen des Assistenzeinsatzes. Der aktuelle Druck durch die Schleppermafia zeige, dass die Kontrollen und der Fahndungsdruck weiterhin aufrecht erhalten werden müssen, so der Innenminister.

Gemeinsame Streifen würden effizientere Arbeit ermöglichen

Bundespolizeidirektor Michael Takacs erklärte: "Die gemeinsamen Streifen ermöglichen es, effizient und zielgerichtet die Täter bereits auf ungarischem Staatsgebiet festzunehmen." Schlepper würden sich in Ungarn nach nur 48 Stunden bereits in Haft befinden: "Das ist ein abschreckendes System." Herkunftsland der festgenommenen Schlepper sei aktuell großteils Rumänien.

600 Asylanträge im Februar im Vergleich zu angeblich 12.000 im November

Laut Karner sinkt derzeit sowohl die Zahl der Flüchtlingsaufgriffe als auch die Zahl der Asylanträge deutlich. Im Februar etwa wurden 2.600 Asylanträge verzeichnet, während es im November 2022 noch 12.000 gewesen seien: "Die Maßnahmen wirken, die Asylbremse wirkt." In Ungarn aufgegriffene Migranten werden den dortigen Behörden für weitere Amtshandlungen übergeben. Angesprochen auf Kritik der NEOS-Asylsprecherin Stephanie Krisper an der Bundesregierung in Zusammenhang mit sogenannten Pushbacks an den EU-Außengrenzen erklärte der Minister grundsätzlich, dass es seine Aufgabe sei, für Sicherheit zu sorgen.

Kritik von den NEOS

Krisper betonte dann auch in einer Aussendung: "Als Innenminister hat auch ein Herr Karner Menschenrechte einzuhalten. Und für Sicherheit sorgt man sicherlich nicht, indem man Ungarn dabei hilft, Recht zu brechen." Sie pochte auf zügige Verfahren, diese würden die Sicherheit schützen. Karners "wöchentliche Inszenierungsshow" kritisierte FPÖ-Sicherheitssprecher Hannes Amesbauer. Die gemeinsamen Streifen seien nur eine "Symptombekämpfung". Er forderte hingegen eine "massive Deattraktivierung" Österreichs als Zielland für "illegale Einwanderer".

Die Grünen-Europamandatarin Monika Vana sieht den Einsatz österreichischer Beamte kritisch, da Ungarn Flüchtlinge ohne Verfahren abschiebe. Sie kündigte außerdem eine Anfrage an die Europäische Kommission an zur Rechtsgrundlage des Einsatzes von österreichischen Beamten in Ungarn: "Da das Innenministerium jegliche Verantwortung im Zusammenhang mit Pushbacks in Ungarn von sich weist, ist eine Klärung durch die Europäische Kommission nun ein notwendiger Schritt."

(APA/Red)

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