Südtirol, eine der beliebtesten italienischen Regionen für Touristen, hat genug von den wachsenden Besuchermassen. "Wir haben das Limit erreicht. Das Limit an Ressourcen, das Limit an Verkehr und das Limit in Sachen Wohnungsnot", sagte Arnold Schuler, der im Südtiroler Landesrat für Tourismus zuständig ist, gegenüber CNN. Im vergangenen Jahr wurden in der Region 34 Millionen Übernachtungen gezählt. Auch viele Österreicher pilgern gerne nach Südtirol, auch wenn es oft nur ein Kurz-Trip ist.
Rund 230.000 Betten für Touristen
Um dem Ansturm entgegenzuwirken, hat die Südtiroler Landesregierung bereits im September 2022 ein neues Gesetz erlassen, das die Erweiterung von Unterkünften in Hotels, Airbnbs und Pensionen einschränkt. Die politisch verantwortlichen Akteure wollen in Südtirol damit die Anzahl der Betten auf das Niveau von 2019 zurückführen, als knapp 230.000 Betten registriert waren. Betreiber von Unterkünften müssen nun bis zum 30. Juni 2023 auflisten, wie viele Betten genau sie vor vier Jahren vermietet hatten. Das betrifft sogar Sofas, die als Bett genutzt werden könnten.
Südtirol will auf Qualität setzen
Unterstützung gibt es angeblich auch von der Südtiroler Bevölkerung, die zu einem großen Teil auch sehr vom Tourismus profitiert. "Auf diese Weise wird es den Touristen besser gehen, sie werden ein qualitativ hochwertiges Angebot haben, und auch den Einwohnern wird es besser gehen", sagt Schuler. Infolge des Besucherandrangs stiegen auch die Miet- und Kaufpreise für Immobilien in der Region stark an, was für Einheimische die Suche nach bezahlbarem Wohnraum erschwert. (VOL.AT)
In Südtirol leben etwa 532.000 Menschen, nur knapp doppelt so viele wie Hotelbetten vorhanden sind. "In einigen Ortschaften übersteigt die Zahl der Touristen die der Einheimischen drastisch", so Schuler. Die Region will weiterhin eine Tourismusdestination bleiben, jedoch mit einem ausgewogenen Verhältnis, das sowohl für Touristen als auch für die lokale Bevölkerung vorteilhaft ist. (VOL.AT)