Abgeordnete luden LGBTIQ-Vertreter ins Parlament

Bei dem Empfang von Vertretern der LGBTIQ-Community im Parlament ging es vorrangig um ein gegenseitiges "Beschnuppern" von Politikern und Politikerinnen und Vertretern und Vertreterinnen der LGBTIQ-Community, betonte die moderierende Drag-Queen Grazia Patricia in ihren Eröffnungsworten.
LGBTIQ-Community wartet weiter auf Verbot von "Konversionstherapie"
Daran schloss auch Yannick Shetty (NEOS) an: "Heute ist nicht der Zeitpunkt um über Parteipolitik zu sprechen, aber wenn bei manchen Themen nichts weitergeht, werden wir das auch weiterhin kundtun", sagte Shetty mit Verweis auf das noch ausständige Verbot von "Umpolungstherapien" für queere Menschen.
Anwesend waren aus der vierköpfigen Steuerungsgruppe der parlamentarischen LGBTIQ-Vereinigung neben Shetty auch Mario Lindner (SPÖ) und Ewa Ernst-Dziedzic (Grüne). Krankheitsbedingt entschuldigen ließ sich Nico Marchetti von der ÖVP, ließ aber verlesen, dass er es bedauere nicht dabei sein zu können, da "es ausgesprochen wichtig ist, dass auch die ÖVP dabei ist. Das muss nämlich selbstverständlich werden."
Überparteiliche Arbeitsgruppe zu Rechten von LGBTIQ-Community
Die überparteiliche Arbeitsgruppe mit Vertretern von ÖVP, SPÖ, Grünen und NEOS gibt es seit Sommer vergangen Jahres. Lindner betonte heute die Wichtigkeit einer solchen Plattform. "Wir können so Themen die die Community betreffen, fernab jeglicher Ausschusslogik diskutieren. Weil LGBTIQ-Themen sind Querschnittsmaterie und betreffen sowohl die Justiz, das Sozial- als auch das Außenministerium".
Übergriffe gegen LGBTIQ-Community bereiten Sorgen
Erfreut zeigte sich Ernst-Dziedzic über die rund 140 Personen die die Veranstaltung heute besucht haben. Ein Grund zur Sorge sei hingegen eine Gruppe von Menschen, die vermehrt gegen Transpersonen hetzen würden. Sie machte in ihrer Rede auf eine Mahnwache am kommenden Sonntag vor der "Türkis Rosa Villa" aufmerksam. Rechtsextreme hätten angekündigt, dort gegen eine geplante Kinderbuchlesung einer Drag-Queen aufmarschieren zu wollen. Bereits vor zwei Wochen wurden dort Transparente und Plakate mit rechtsextremen Parolen angebracht. "Wenn ein Teil der Community angegriffen wird, werden alle angegriffen. Nicht umsonst gehört jeder der Buchstaben zur LGBTIQ-Community", betonte Ernst-Dziedzic.
Kritik an fehlendem Schutz für intergeschlechtliche Kinder
Von Vertretern und Vertreterinnen der Community gab es aber auch Kritik. Wie auch das Verbot von Konversionstherapien wartet ein Entschließungsantrag zum Schutz von intergeschlechtlichen Kindern - also Kindern die bei der Geburt sowohl männliche als auch weibliche Geschlechtsmerkmale aufweisen - weiterhin auf ein entsprechendes Gesetz. "Das I wird zwar oft mitgesagt, aber ich habe das Gefühl, in der Realität geht es unter", so Tinou Ponzer vom Verein Intergeschlechtlicher Menschen Österreich.
(APA/Red)