Der SC Austria Lustenau ist im Ländle-Derby auf den nächsten Schritt in Richtung Klassenerhalt aus. Erstmals in der Clubgeschichte haben die Lustenauer in der Fußball-Bundesliga drei Siege in Serie gefeiert. Gelingt auch im dritten Saisonderby am Samstag (17.00 Uhr) daheim gegen den SCR Altach ein voller Erfolg, wäre der Aufsteiger dem Saisonziel Ligaverbleib als Spitzenreiter der Qualifikationsgruppe schon sehr nahe.
Der Ticker vom Spiel SC Austria Lustenau vs SCR Altach
"Für uns ist es eine riesige Chance. Wir können den nächsten Schritt zu unserem großen Ziel machen", sagte Lustenau-Trainer Markus Mader. Dass es sich um ein Lokalduell handle, stehe dabei nicht einmal im Vordergrund. "Es wäre natürlich ein Befreiungsschlag, wenn wir noch einmal einen Dreier nachlegen", meinte Mader. Bei einer Niederlage würde der Vorsprung auf die Altacher wegen der Punkteteilung allerdings nur noch zwei Zähler betragen.
Von den jüngsten sechs Liga-Heimspielen hat Lustenau nur eines verloren. Mader: "Die Mannschaft spürt, dass wir defensiv gefestigt sind. Wir können mit Selbstvertrauen und breiter Brust auftreten." Wichtig sei aber, auf dem Boden zu bleiben. "Wir gehen realistisch an die Sache heran. Wir wissen, dass wir trotz guter Leistungen noch nichts erreicht haben. Solange wir den Ligaverbleib nicht geschafft haben, werden wir uns nicht zurücklehnen."
Lustenau gewann nicht nur die jüngsten drei Pflichtspiele gegen Altach, sondern ist gegen den Lokalrivalen auch erstmals in der Profi-Geschichte sechs Heimspiele ungeschlagen. Der neue Altach-Trainer Klaus Schmidt erklärte die Austria zum Favoriten. "Es spricht die Tabelle für Lustenau, es sprechen die jüngsten beiden Partien für Lustenau. Es ist selbstredend, dass wir da jetzt nicht hinfahren und uns die Favoritenrolle aufmalen lassen", betonte der Steirer. "Wir sehen uns als Außenseiter."
Dabei beendeten die Altacher beim Schmidt-Debüt vergangene Woche gegen die WSG Tirol (1:0) ihre neun Spiele andauernde Sieglos-Serie. Die Tugenden, die man benötige, um die Liga zu halten, sah der Neo-Coach dort bereits "zu 95 Prozent" erfüllt. Nun wartet der Lokalrivale. "Man merkt, dass etwas im Busch ist, dass es etwas Spezielles ist", sagte Schmidt über das dritte Saisonderby. Die beiden bisherigen Duelle unter Vorgänger Miroslav Klose endeten 1:2 und 0:3. Schmidt: "Jeder versucht, diese Scharte auszumerzen."
Helfen soll den Altachern dabei der zuletzt gesperrte Sturmtank Atdhe Nuhiu, der in dieser Saison bereits neunmal angeschrieben hat. Mit dem 1,96-m-Mann als Zielspieler für lange Bälle wird sich das Spiel der Rheindörfler definitiv verändern. "Wir haben ihn schon zweimal gut im Griff gehabt. Wir wissen, was auf uns zukommt", versicherte Mader. Lustenaus Coach muss einige Stammkräfte verletzt vorgeben. Namen wollte er aus taktischen Gründen nicht nennen. Unter anderen ist der Brasilianer Anderson wegen Oberschenkelproblemen fraglich.
SC Austria Lustenau – Cashpoint SCR Altach Samstag, 08.04.2023, 17:00 Uhr, Reichshofstadion, Schiedsrichter: Walter Altmann
Der SC Austria Lustenau gewannin der Bundesliga beide Duelle gegen den SCR Altach (2:1 A, 3:0 H) und ist damit nur gegen den Lokalrivalen in der Bundesliga ohne Punkteverlust.
Der SC Austria Lustenau gewann die letzten drei Pflichtspiele gegen den SCR Altach – wie zuvor nur 2012 in der 2. Liga. Lustenau ist in Heimspielen gegen Altach seit sechs Pflichtspielen ungeschlagen (4S 2U) – erstmals im Profifußball.
- Der SCR Altach verlor in der Bundesliga die letzten vier Spiele gegen Aufsteiger (zweimal gegen Lustenau, zweimal gegen Klagenfurt) – das gab es zuvor nur von 2017 bis 2018 (6N). Vor diesen vier Niederlagen blieben die Altacher neun Duelle gegen Aufsteiger in Folge ungeschlagen (7S 2U).
Der SC Austria Lustenau gewann erstmals in der Bundesliga drei Spiele in Folge. Die Lustenauer feierten bereits acht Siege in dieser BL-Saison und damit erstmals so viele in einer gesamten BL-Saison. Bestwert zuvor waren sechs Siege in 36 Spielen der Saison 1997/98.
Lukas Jäger steht vor seinem 100. Spiel für den SCR Altach in der Bundesliga. In dieser BL-Saison fehlte er nur einmal gelbgesperrt und stand 22-mal in der Startelf – in seinen drei Saisonen beim SK Puntigamer Sturm Graz stand er zusammen 24-mal in der Startelf. Mit 1.980 Minuten absolvierte er in dieser BL-Saison die meisten bei Altach.
Qualifikationsgruppe, 2. Spieltag
SC Austria Lustenau – Cashpoint SCR Altach Samstag 17 Uhr;
Austria Lustenau: Schierl - Adriel, Hugonet, Grujcic - Anderson, Surdanovic, Grabher, Tiefenbach, Guenouche - Motika, Fridrikas
Es fehlen: Bellache (Muskelfaserriss), Gedikli (Oberschenkelverletzung), Maak, Rhein, Berger (alle noch nicht voll im Mannschaftstraining)
Fraglich: Anderson (Oberschenkelprobleme)
Cashpoint SCR Altach: Casali - Haudum, L. Gugganig, Edokpolor - Thurnwald, Aigner, Tartarotti, Jäger, Herold - Bischof, Nuhiu
Es fehlen: Strauss (gesperrt), Bukta (Innenbandzerrung im Knie), Jungdal (Oberschenkel), Schreiner (Knie), Zwischenbrugger (Aufbautraining), Reiter (Kreuzbandriss)
Qualifikationsgruppe, 2. Spieltag
WSG Tirol – Wolfsberger AC 4:0 (3:0); SC Austria Lustenau – Cashpoint SCR Altach 1:0 (0:0); SV Ried – TSV Hartberg 1:3 (0:1)
Tabelle
1. SC Austria Lustenau 24 9 6 9 31:37 19
2. WSG Tirol 24 9 4 11 36:38 17
3. Wolfsberger AC 24 7 3 14 36:45 13
4. TSV Hartberg 24 6 3 15 25:44 12
5. SCR Altach 24 5 5 14 23:45 11
6. SV Ried 24 4 6 14 17:36 9