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Vergewaltigungsversuch durch "Energy" abgewehrt: 31-Jährige in Wien vor Gericht

Der Schöffensenat fällte ein Unzuständigkeitsurteil.
Der Schöffensenat fällte ein Unzuständigkeitsurteil. ©APA (Sujet)
Weil sie am 15. September 2022 mit einem Küchenmesser und einem Hammer auf einen Mitbewohner losgegangen ist, hatte eine 31-Jährige am Mittwoch am Wiener Landesgericht Erklärungsbedarf.

Sie habe vermutet, der "Geist" des Mannes, "eine Energy" wolle sie vergewaltigen, schilderte sie einem Schöffensenat: "Da habe ich gedacht, bevor er mich vergewaltigt, würde ich mich notwehren." Mehrere gezielte Stichbewegungen gegen den Oberkörper des Mannes habe sie geführt.

Frau ging in psychotischem Schub auf Mitbewohner los

Der Mann konnte der Klinge ausweichen und flüchten, die 31-Jährige verfolgte ihn mit Hammer und Messer und hieb damit auf die Wohnungstür ein, die der Flüchtende hinter sich zugeworfen hatte.

"Seit ich 27 bin, leide ich unter psychotischen Anfällen", erklärte die 31-Jährige dem Senat. Ausgelöst wurde ihre psychischen Probleme durch erhöhten Cannabis-Konsum. "Wenn ich zu viel Stress habe, höre ich Stimmen. Die zwingen mich zu Situationen, die ich eigentlich nicht möchte", beschrieb die Frau ihr Krankheitsbild.

Unterbringung in Anstalt beantragt

Die Staatsanwaltschaft beantragte die Unterbringung der Frau in einer Anstalt für geistig abnorme Rechtsbrecher. Einem psychiatrischen Gutachten zufolge leidet sie an akuter Schizophrenie mit paranoid halluzinatorischer Symptomatik und war im Tatzeitpunkt zurechnungsunfähig.

Nach ihrer Festnahme hatte die Frau der Polizei erklärt, sie habe dem Mann "ins Herz stechen wollen". Der Beamte, der die Einvernahme durchgeführt hatte, bekräftigte das nun als Zeuge. Der Schöffensenat fällte daraufhin ein Unzuständigkeitsurteil, da geprüft werden muss, ob die so genannte Anlasstat als versuchter Mord zu qualifizieren ist. Die Strafsache muss damit vor einem Geschworenengericht verhandelt werden.

(APA/Red)

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