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Komet C/2022 E3 fliegt an der Erde vorbei

Der Komet C/2022 E3 zeigt in raren Wolkenfenstern interessante Phänomene.
Der Komet C/2022 E3 zeigt in raren Wolkenfenstern interessante Phänomene. ©APA/ASTRONOMISCHES ZENTRUM MARTINSBERG/ MICHAEL JÄGER
Am 1. Februar erreicht der Komet C/2022 E3 (ZTF) seinen erdnächsten Punkt. In den raren Wolkenfenstern zeigt er derzeit interessante Phänomene.
Dieser Asteroid kommt der Erde ganz nah

Der Komet C/2022 E3 (ZTF) ist Anfang März 2022 an der Zwicky Transient Facility (ZTF) am Palomar Observatory in Kalifornien (USA) entdeckt worden. "Derzeit ist er bei sehr dunklem Landhimmel mit freiem Auge zu sehen, allerdings nur schwach", erklärte Michael Jäger, Obmann des Vereins "Astronomisches Zentrum Martinsberg" im Waldviertel (NÖ) gegenüber der APA. Der Amateurastronom beschäftigt sich seit Jahrzehnten intensiv mit Kometen.

Komet C/2022 E3 zeigt interessante Phänomene

Aktuelle Bilder Jägers von C/2022 E3 (ZTF) dokumentieren jene Phase der vergangenen Tage, als sich die Erde durch die Kometenbahn bewegt hat: "Dabei sieht man den Kometen mit zwei Staubschweifen, die in entgegengesetzte Richtungen weggehen", sagte der Experte zur APA. Zu sehen sei dies nur ein paar Tage, danach gebe es wieder nur einen Schweif.

Sichtbarkeit in Wien bis 20. Februar ©APA

Zudem hat Jäger in den vergangenen Wochen sogenannte "Schweifabrisse" beim Ionenschweif des Kometen dokumentiert. Dieser ist - im Gegensatz zum Staubschweif - üblicherweise ohne Hilfsmittel kaum zu sehen. Diese Abrisse können einerseits durch Schwankungen der Aktivität des Kometen entstehen, andererseits durch Sonnenwind.

Ionenschweif des Kometen durch geladene Teilchen sichtbar

Die Schwankungen entstehen Jäger zufolge durch die inhomogene Verteilung der gefrorenen Gase des Kometen. Wird eine Zone mit mehr von diesem Material von der Sonne beleuchtet, bilde sich ein stärkerer Ionenschweif, drehe sich eine solche Region auf die Schattenseite, werde auch der Ionenschweif schwächer. Auch das Eintreffen geladener Teilchen mit dem etwa durch Sonneneruptionen oder koronare Massenauswürfe entstehenden Sonnenwind kann die Aktivität und damit den Ionenschweif verstärken bzw. den bestehenden Ionenschweif verwirbeln und abreißen lassen. "In den vergangen Tagen gab es Phasen, wo der Komet besonders aktiv und interessant zum Fotografieren war, mit tollen Strukturen, und dann hat es Zeiten gegeben, wo der Ionenschweif gar nicht sichtbar war", so Jäger.

In den nächsten Tagen wäre es bei gutem Wetter auch für Laien noch möglich, C/2022 E3 (ZTF) zu beobachten, dann stört immer mehr das Licht des zunehmenden Mondes. Am Abend steht der Schweifstern noch ziemlich tief im Norden, zeigt sich aber etwa ab Mitternacht von Nord bis Nordost hoch am Himmel. Bei der Suche hilft, sich am Sternbild "Kleiner Wagen" mit dem Polarstern zu orientieren.

(APA/Red)

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