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Papst Franziskus räumt neue gesundheitliche Probleme ein

Papst Franziskus leidet wieder an Darmausstülpungen. (Symbolbild)
Papst Franziskus leidet wieder an Darmausstülpungen. (Symbolbild) ©Canva, APA
Papst Franziskus leidet wieder an Darmausstülpungen.

Die Divertikulose sei zurückgekehrt, sagte Franziskus am Dienstag im Interview der Nachrichtenagentur AP. Außerdem habe er sich bei einem Sturz eine kleine Knochenfraktur am Knie zugezogen, die aber ohne Operation geheilt worden sei. "Für mein Alter bin ich normal", sagte der 86-Jährige. "Ich könnte morgen sterben, aber es ist unter Kontrolle. - Ich bin bei guter Gesundheit."

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Divertikulose

Bei einer Divertikulose bilden sich Ausstülpungen an der Muskelwand des Darms. Diese können den Darm verengen oder einschnüren und sich entzünden. Wenn die Stelle zu eng wird, kann nach Auskunft von Gastroenterologen eine Operation nötig werden. Franziskus waren 2021 deswegen 33 Zentimeter Dickdarm entfernt worden.

Möglicher Rücktritt

Der Papst hat mehrfach angedeutet, dass er wie sein Vorgänger Benedikt XVI. zurücktreten könnte, falls er sich seinem Amt gesundheitlich nicht mehr gewachsen fühlt. Nach Benedikts Tod am Silvestertag halten mache Kommentatoren einen solchen Schritt für wahrscheinlicher, weil zwei Päpste im Ruhestand vielen unvorstellbar erschienen seien.

Franziskus dagegen sagte, der Tod Benedikts nach knapp zehn Jahren im Ruhestand habe seine Pläne nicht geändert. "Es ist mir noch nicht in den Sinn gekommen, ein Testament zu schreiben", sagte Franziskus. Er habe auch noch nicht über Regeln für künftige Papstrücktritte nachgedacht. Der Vatikan müsse mit so etwas erst Erfahrungen sammeln, bevor er Regeln erlasse.

Erster Papst im Ruhestand

Benedikt war 2013 als erster Papst seit sechs Jahrhunderten in den Ruhestand gegangen. Kirchenrechtler fordern für künftige Rücktritte Regeln, die deutlich machen sollen, dass es nur einen regierenden Papst gibt, der die Einheit der katholischen Kirche wahrt. Benedikt trug während seines langen Ruhestandes den Titel eines emeritierten Papstes und ein weiße Soutane. Er äußerte sich bisweilen öffentlich und konservative Kritiker seines Nachfolgers beriefen sich immer wieder auf ihn.

Tür für künftige Rücktritte geöffnet

Franziskus hat dazu gesagt, Benedikts Amtsverzicht habe die Tür für künftige Rücktritte geöffnet und auch er könne über einen solchen Schritt nachdenken. Falls er sich dafür entscheide, wolle er den Titel eines emeritierten Bischofs von Rom annehmen und sich in ein Heim für Priester im Ruhestand der Diözese Rom zurückziehen, sagte er jetzt. Dass Benedikt als Ruheständler in einem ehemaligen Kloster im Vatikan gelebt habe, sei eine gute Zwischenlösung gewesen. Künftig werde das aber womöglich anders gehandhabt.

(AP)

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