Psychiaterin: Bis zu fünf Prozent konsumieren Kinderpornos

Zwei bis fünf Prozent der Männer haben pädosexuelle Fantasien, erläuterte die Expertin.
Psychiaterin zu Pädophilie und Pädosexualität
Unterschieden werden muss zwischen Pädophilie - also der sexuellen Ausrichtung bzw. dem sexuellen Interesse an kindlichen Körpern - und Pädosexualität. Zweitere bezeichnet ein Verhalten, also die tatsächlich ausgelebte pädophile Sexualität. "Das Ansprechen auf den kindlichen Körper heißt nicht, dass jemand tatsächlich pädosexuell handelt", sagte Roßmanith. Nicht jeder, der Kinderpornografie konsumiert, ist oder wird ein potenzieller Kindesmissbraucher, betonte die Psychiaterin. Man wisse aber, "dass fast jeder Sexualstraftäter Kinderpornos konsumiert hat".
Opfer müssen gesehen und wahrgenommen werden
Opfer sexueller Missbrauchsdarstellungen könnten durch die Thematisierung des Falls Teichtmeister wieder an ihre eigene Situation erinnert werden, sagte Roßmanith im APA-Gespräch. Es könne aber auch dazu kommen, dass sie sich trauen, "endlich darüber zu sprechen und an die Öffentlichkeit oder in Therapie zu gehen". Wesentlich sei, "dass Opfer gesehen und wahrgenommen werden", betonte die Expertin. Von Tätern werde ihnen vermittelt, "dir glaubt eh niemand. Das wird verinnerlicht, sie schämen sich und sprechen nicht darüber", erläuterte die Psychiaterin.
Anwalt Teichtmeisters spricht von rein "digitalem" Delikt
Der Anwalt des Schauspielers hatte betont, dass Teichtmeister ein rein "digitales" Delikt vorzuwerfen sei. Opfer, die sich so schon nicht ernst genommen fühlen, würden somit als digitalisiert abgestempelt. "Es ist ja letztlich egal, ob das digitale Abbildungen sind, es handelt sich dabei um Menschen, die für etwas benützt worden sind - nämlich für die Lust und die Vorstellung eines anderen", sagte Roßmanith.
(APA/Red)