Terror-Prozess in Wien: Zeuge besuchte AMS-Kurs mit Angeklagtem

Es kam ein Mann in Wien zu Wort, der denselben AMS-Kurs besuchte wie einer der Angeklagten. Der Drittangeklagte sei in dem AMS-Kurs, den sowohl er als auch der Zeuge im Herbst 2020 besuchten, "unauffällig" gewesen, schilderte der Zeuge. "Er war wie ein ganz normaler Mann". Hin und wieder hätten die beiden im Kurs miteinander Späße gemacht, privat jedoch keinen Kontakt gehabt. Dem Zeugen sei klar gewesen, dass der Angeklagte streng religiös sei, auch aufgrund dessen "altmodischer" Kleidung. "Wir haben aber auch Späße über Religion gemacht. Er war respektvoll zu mir, obwohl ich kein Moslem bin". An politische Diskussionen mit dem Angeklagten erinnere er sich nicht.
Terror-Prozess in Wien:
"War respektvoll zu mir, obwohl ich kein Moslem bin"
Dem Drittangeklagten wird vorgeworfen, den Attentäter bei der Planung des Anschlags in Wien unterstützt zu haben und mit ihm die letzten Stunden vor dem Anschlag in dessen Wohnung verbracht zu haben. Am Tag des Anschlags sei er nicht im AMS-Kurs gewesen, so der Zeuge. Generell habe er aber sehr viel gefehlt und sei "vielleicht ein oder zwei Mal pro Woche" gekommen.
Geladen wäre am heutigen Dienstag noch ein Zeuge gewesen, der per Videokonferenz mit der Slowakei Auskunft zum gescheiterten Munitionskauf des Attentäters wenige Monate vor dem Anschlag geben hätte sollen. Dieser war jedoch krank und soll nun am Donnerstag aussagen. Fortgesetzt wird die Verhandlung am morgigen Mittwoch mit der DNA-Sachverständigen Christina Stein, die den Geschworenen ihre Erkenntnisse zur Spurenlage hinsichtlich der beim Attentat verwendeten Waffen, Patronen und sonstigen Utensilien darlegen soll.
(APA/Red)