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Antibiotika-Engpass: Großhandel versucht gleichmäßig zu verteilen

Aufgund des Lieferengpasses bei vielen Medikamenten organisiert der Großhandel eine gleichmäßige Antibiotika-Verteilung.
Aufgund des Lieferengpasses bei vielen Medikamenten organisiert der Großhandel eine gleichmäßige Antibiotika-Verteilung. ©pixabay.com (Symbolbild)
Der Pharmagroßhandel versucht aufgrund des aktuellen Lieferengpasses bei vielen Medikamenten die gleichmäßige Verteilung von Antibiotika in den Apotheken beizubehalten.

Nach den Berichten über die eingeschränkte Verfügbarkeit bestimmter Arzneien sei es zu einer "Besorgnisbevorratung" durch gesunde Personen gekommen, hieß es am Freitag auf APA-Anfrage vom Verband pharmazeutischer Industrie (Pharmig). Das habe die Situation verschärft und dem müsse gegengesteuert werden.

Großhandel versucht gleichmäßige Verteilung von Antibiotika

"Wir teilen derzeit bei den Antibiotika die Produkte den Apotheken zu. Das heißt, wir versuchen, dass jede Apotheke etwas bekommt und dass wir nicht heute alles loswerden, sondern dass wir morgen oder auch in den Weihnachtstagen noch lieferfähig sind", hatte Andreas Windischbauer, Präsident des Verbands der Arzneimittelgroßhändler (Phago) am Donnerstagabend in ORF-"Wien heute" erläutert. "Wenn jetzt die Erkältungs- und Grippewelle abflaut und damit weniger verschrieben wird, dann würde sich die Lage natürlich entspannen."

500 Arzneimittel in Österreich eingeschränkt verfügbar

Das Bundesamt für Sicherheit im Gesundheitswesen (BASG) wies am Freitag auf seiner Internetseite rund 500 Arzneimittel aus, die in Österreich nicht bzw. nur eingeschränkt verfügbar sind. Auch Antibiotika waren dabei zuletzt verstärkt zu den bereits betroffenen Erkältungs- und Schmerzmedikamenten hinzugekommen. Bei den Lieferproblemen hat sich nicht viel verändert in den vergangenen Tagen, sagte Pharmig-Sprecher Peter Richter zur APA. Dazu kam aber die "übermäßige Bevorratung". Insbesondere Antibiotika sollten sich Personen "nur dann vom Arzt verschreiben lassen, wenn die Notwendigkeit besteht, wenn man krank ist", betonte Richter.

In Bezug auf Berichte in deutschen Medien, wonach China wegen der explodierenden Corona-Zahlen im eigenen Land den Export von Ibuprofen und Paracetamol stoppen könnte, beruhigte der Pharmig-Sprecher. Solche Pläne seien ihm nicht bekannt. Zudem ist Europa bei diesen Medikamenten nicht allein von China abhängig. Paracetamol werde auch in großen Mengen in Indien und Ibuprofen ebenso in den USA hergestellt.

(S E R V I C E - BASG-Register für vertriebseingeschränkte Medikamente: http://go.apa.at/hY8Dkh3w)

(APA/Red)

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