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14 Jahre nach Mord an Anna T.: Täter ausgeforscht

14 Jahre nach dem Mord an Anna T. in Völkermarkt konnte ein Verdächtiger ausgeforscht werden.
14 Jahre nach dem Mord an Anna T. in Völkermarkt konnte ein Verdächtiger ausgeforscht werden. ©APA/BARBARA GINDL (Sujet)
14 Jahre nach dem Mord an einer Frau konnten Fahnder mittels DNA-Treffer in Italien einen Verdächtigen überführen. Der Mann wird beschuldigt 2008 eine Frau in Völkermarkt ermordet zu haben.
Ungeklärte Frauenmorde: Zwei Leichen identifiziert

Ein Mann steht im Verdacht, 2008 eine Frau in Völkermarkt in Kärnten ermordet zu haben. Durch einen DNA-Treffer in Italien wurde er überführt und festgenommen und am Donnerstag nach Österreich überstellt.

14 Jahre nach Mord an Anna T.: Täter wurde ausgeforscht

Es handelt es hierbei um einen 48-jährigen Marokkaner, dem die vorsätzliche Tötung der Italienerin Anna T. in Kärnten im Oktober 2008 zur Last gelegt wird. Im Zuge der bilateralen justiziellen und polizeilichen Zusammenarbeit kam es zu einem Auslieferungs-verfahren gegen den Beschuldigten. Die Überstellung des Marokkaners führten gestern Beamte des SIRENE-Büros des Bundeskriminalamtes mittels Flugzeug von Italien nach Wien durch. Der Festgenommene wurde nach seiner Landung um 19:30 Uhr nach Kärnten verbracht und der Justizbehörde übergeben.

49-Jähriger soll Frau 2008 in Kärnten getötet und angezündet haben

Der Mord hatte sich am 4. Oktober 2008 auf einem Gehweg im Stadtwald von Völkermarkt ereignet. Das 49-jährige weibliche Opfer war, so die Ermittlungen des Landeskriminalamtes Kärnten, zunächst gewürgt und geschlagen worden, todesursächlich waren jedoch vier Schüsse aus einer Faustfeuerwaffe gewesen. Nach der Tötung war die Frau mit einem Brandbeschleuniger übergossen und angezündet worden. Der nackte Leichnam war später von Spaziergängern gefunden worden.

Identifizierung des Leichnams durch Brand nicht mehr möglich

Durch die trotz Regens fortgeschrittene Brandumsetzung war für die ErmittlerInnen eine Identifizierung des Leichnams nicht mehr möglich. Die widrigen Wetterbedingungen zur Tatzeit hatten außerdem etliche Spuren, bspw. Fußabdrücke oder andere biologische oder chemische Spuren vernichtet. Spurensicherer konnten damals jedoch eine DNA-Spur am Körper der Getöteten sicherstellen, diese konnte jedoch bis Herbst 2022 keiner bestimmten Person zugeordnet werden.

Im Oktober 2022 war schließlich der DNA-Abgleich erfolgreich: Die Spur gehört einem Mann, der in Turin/Italien wegen eines Suchtmittel-Deliktes erkennungsdienstlich behandelt worden war (u.a. Fingerabdrücke, Fotografien, DNA-Sample). Dieser Sachbeweis hatte eine europäische Festnahmeanordnung zur Folge, der sogleich seitens der italienischen Behörden nachgekommen wurde.

Fahndung des Bundeskriminalamts zu Mord an der Frau

Die Fahndungsexperten im SIRENE-Büro prüfen in- und ausländische SIS-Ausschreibungen, koordinieren Fahndungsmaßnahmen und übermitteln alle in- und ausländische Trefferfälle an die zuständigen Stellen. Dazu gehört auch die physische Überstellung von gesuchten Personen. Bei SIRENE Österreich handelt es sich um eine nationale Zentralstelle, das Wort SIRENE ist das Akronym für „Supplementary Information Request at the National Entry“

Über 600 Gefangene seit 2018 vom SIRENE-Büro überstellt

Seit 2018 wurden vom SIRENE-Büro über 600 Gefahndete nach Österreich überstellt. Obwohl die Tat vor über 14 Jahren verübt worden war, besteht weiterhin und bis auf Weiteres eine Strafbarkeit für die Täterschaft. Grund: Strafbare Handlungen, die mit Freiheitsstrafe von zehn bis
zwanzig Jahren oder mit lebenslanger Freiheitsstrafe bedroht sind, verjähren nicht (§57 StGB). Das Delikt des Mordes fällt unter diese Ausnahmebestimmung der Verjährung.

(Red)

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