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Gedanken zum vierten Advent: "Fürchte dich nicht"

©VOL.AT/Mayer, Canva Pro
Heidi Liegel ist Pastoralassistentin in der Pfarre Altach. Mit VOL.AT teilt sie ihre Gedanken zum vierten Adventssonntag.
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"Heute zünden wir die vierte Kerze des Adventskranzes an. Wie dieses Licht der Kerze in unser Leben hineinleuchtet, so leuchten auch biblische Geschichten in unser Leben hinein", meint Heidi Liegel. Auf den ersten Blick seien es einfach Geschichten. "Doch, wenn ich die Botschaft dahinter entdecke, dann hat es immer auch mit meinem Leben zu tun", so die Pastoralassistentin.

Auch in der Pfarrkirche Altach leuchten vier Kerzen am Adventskranz. ©VOL.AT/Mayer

Von Vertrauen und Verletzung

Am heutigen vierten Adventssonntag hören wir von Josef, dem es im ersten Moment schwerfiel, Maria weiterhin zu vertrauen. "Sie erwartete ein Kind, das offensichtlich nicht von ihm war", gibt Liegel zu verstehen. "Josef möchte daraufhin Maria still und heimlich verlassen." Dieses Gefühl der Enttäuschung, der Verletzung und des Misstrauens von Josef und den Wunsch, davor zu flüchten, kennen viele. "Ich glaube, jeder und jede von uns, wurde von Menschen enttäuscht und verletzt", so die Altacherin. Je mehr man Vertrauen schenke, desto größer die Verletzung.

VOL.AT traf Liegel in der Pfarrkirche in Altach. ©VOL.AT/Mayer

Zwei mögliche Wege

"Josef zeigt uns zwei mögliche Wege, damit umzugehen", gibt Liegel zu verstehen. Einerseits wäre das die Flucht, der Kontaktabbruch, andererseits das Nachdenken über einen möglichen Lösungsweg. "Beide Wege erfahren keine Wertung in der Bibelstelle", meint sie. Josef kann sich schlussendlich durch das "fürchte dich nicht" des Engels für Maria entscheiden. Auch, wenn er weiterhin misstrauisch bleibt und wieder enttäuscht werden könnte. "Es gibt unzählige ‚Aber‘ in unserem Leben, die dieses Misstrauen für gutheißen", erklärt Liegel. Doch stelle sich die Frage, wie das Misstrauen uns im Leben weiterhilft.

365 Mal in der Bibel

Durch Misstrauen werde man kalt, vielleicht sogar unbarmherzig und schotte sich ab. Anders sei dies beim Vertrauen. Dieses mache optimistischer: "Vertrauen, so denke ich, ist wie der unsichtbare Kleber oder Kitt unserer Beziehungen, unserer Gesellschaft. Ohne Vertrauen funktioniert es einfach nicht", gibt die Pastoralassistentin zu verstehen. Die Botschaft laute daher: "Fürchte dich nicht. Ich bin bei dir. Ich gehe die schweren und die leichten Wege mit dir." Dieses "fürchte dich nicht" kommt 365 Mal in der Bibel vor. "Für jeden Tag des Jahres ein Wort des Vertrauens und der Zuversicht", so Liegel.

(VOL.AT)

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