Europäische Theaternacht will auch in Wien Publikumsschwund trotzen

Nach zwei Jahren pandemiebedingter Einschränkungen können heuer unter dem Titel "Was die wieder aufführen!" in ganz Österreich 50 Programmpunkte nach dem "pay as you wish"-Prinzip besucht werden - von Vorstellungen und Lesungen über Workshops bis zu Backstageführungen, wie in einer Aussendung am Montag angekündigt wurde.
Europäische Theaternacht in Wien gegen den Publikumsschwund
In Wien, wo rund die Hälfte der Veranstaltungen stattfindet, sind unter anderem das Schauspielhaus, der Dschungel Wien, das WUK, das Werk X und das Schubert Theater dabei. Das Kosmos Theater zeigt seine jüngste Produktion "Aberland", die Brunnenpassage widmet sich mit der Performance "Hibernating Further" dem Thema Plastik und am Badeschiff gestalten Forumtheater, Kollektivtheater und das Theater der Unterdrückten mehrmals am Tag ein Programm.
Webtalk "Corona und Publikum"
Am Donnerstag (17. November) widmet sich ein Webtalk dem Thema "Corona und Publikum - Was ist zu tun?". Dabei werden die Ergebnisse einer Studie des Londoner Forschungsinstituts Audience Agency zur Publikumsentwicklung nach der Pandemie präsentiert und Strategien zur Rückgewinnung des Publikums diskutiert. Auch in Österreich wird gerade an einer Studie im Auftrag des Kunststaatssekretariats gearbeitet, die Gründe für den in vielen Häusern spürbaren Besucherrückgang erheben soll. Und nicht zuletzt war das Publikum auch eines der Themen, die sich durch die gestrige Nestroy-Preisverleihung zogen. Man müsse sich wieder mehr um dessen Bedürfnisse kümmern, hieß es mehrfach. Mercedes Echerer rief etwa zu einer Stärkung der Vermittlungsprogramme auf. Und überhaupt wurde konstatiert: "Das beste Publikum ist das, das kommt!"
Europäische Theaternacht besteht seit 2008
Die Veranstaltungsreihe "Europäische Theaternacht" wurde 2008 ins Leben gerufen, um die Bindung zwischen Theater und Publikum zu stärken. Neben Österreich beteiligen sich heuer Kultureinrichtungen in Bulgarien, Tschechien, Kroatien und der Slowakei an der Theaternacht.
(APA/Red)