Virtueller Avatar für Eisernen Vorhang in Wiener Staatsoper

"Vollkommen angenehm ist sie bestimmt nicht - vielleicht auch ein bisschen unheimlich", so Jurymitglied Daniel Birnbaum über das neue Monumentalwerk in der Wiener Staatsoper. Ein virtueller Avatar der chinesischen Künstlerin Cao Fei wird als temporäres Monumentalwerk vom Eisernen Vorhang in das Publikum blicken.
Chinesische Künstlerin mit Ausstellung in Wiener Secession 2015
"Aber sie ist eine politische, kritische Künstlerin, die noch in China arbeiten kann.", würdigt Birnbaum die Künstlerin. Die 1978 in China geborene Cao Fei arbeitet primär mit den Elementen Video, Fotografie und Installation. In virtuellen Welten beschäftigt sie sich mit Themen wie Wirtschaftswachstum, Globalisierung und Digitalisierung. Ihre Werke wurden bereits in renommierten Institutionen wie dem Pariser Centre Pompidou, dem New Yorker Guggenheim oder der Londoner Serpentine Galleries gezeigt. Für ihre Ausstellung in der Wiener Secession 2015 ersetzte sie den berühmten Schriftzug "Der Zeit ihre Kunst, der Kunst ihre Freiheit" durch chinesische Schriftzeichen.
Erste chinesische Künstlerin gestaltet Eisernen Vorhang in Wiener Staatsoper
Und nun ist Cao Fei die 25. Künstlerin und erste Chinesin, die auserkoren wurde, den 176 Quadratmeter großen, originalen Eisernen Vorhang an der Staatsoper zu verhängen. Bereits seit 1998 wird die Arbeit des ob seines Engagements während der NS-Zeit umstrittenen Rudolf Eisenmenger (1902-1994) in Kooperation mit dem museum in progress von einer jährlich wechselnden Arbeit mit Magneten verdeckt. Das museum in progress veröffentlicht überdies eine signierte Edition von Cao Fei, deren Erlös zum Projekt "Eiserner Vorhang" beiträgt, wie Geschäftsführer Kaspar Mühlemann Hartl ankündigte.
(APA/Red)