Mindestens 50 Tote bei Sturzflut auf den Philippinen

Weitere 60 Dorfbewohner wurden im Süden des Landes noch vermisst, wie die Behörden am Samstag mitteilten. Am schlimmsten erwischte es die Provinz Maguindanao, wo nach Angaben des dortigen Innenministers Naguib Sinarimbo mindestens 42 Menschen ums Leben kamen. Zwischenzeitlich hatten die Behörden hier sogar 67 Tote gemeldet, korrigierte die Zahl aber später nach unten.
Dutzende Häuser begraben
Die Regenmassen gehörten zum Tropensturm "Nalgae", der laut Katastrophenschutz am Samstagmorgen die Provinz Camarines Sur erreichte. In dem Dorf Kusiong in Maguindanao habe ein Erdrutsch Dutzende Häuser begraben, sagte Sinarimbo der Nachrichtenagentur AP am Telefon. Dort hätten etwa 80 Familien gelebt. Am Freitag seien elf Tote ausgegraben worden, die meisten von ihnen Kinder.
"Diese Gemeinde wird heute unser Ground Zero", sagte Sinarimbo. "Sturzfluten aus Regenwasser mit Schlamm, Gestein und Bäumen haben die Häuser fortgespült." Schweres Gerät und zusätzliche Retter von Armee und Polizei sowie Freiwillige sollten die Suche nach den Vermissten verstärken.
Wasser stieg rasend schnell
Maguindanao und die umliegenden Provinzen sind von Gebirgen und sumpfigen Ebenen geprägt, die sich nach dem Sturzregen in eine Art Auffangbecken verwandelten. In tiefer gelegenen Dörfern stieg das Wasser rasend schnell. Retter wateten durch hüfttiefes Hochwasser, um Kinder und ältere Menschen zu retten.
Schon der 16. Sturm
"Nalgae" ist der 16. Sturm, der in diesem Jahr über die Philippinen hinweg tost. Wegen des stürmischen Wetters verboten die Behörden Schiffsfahrten, kurz bevor Millionen katholische Philippiner zum Allerheiligentag am 1. November zu Verwandten reisen und die Gräber von Angehörigen besuchen wollten.
(APA)