SPÖ will Verschärfung der Korruptionsbestimmungen für Politiker

Die Sozialdemokraten schlagen eine Erhöhung des Strafrahmens sowie eine Verlängerung der Verjährungsfrist vor. "Für Spitzenpolitiker müssen die höchsten Maßstäbe gelten. Es geht darum, das verloren gegangene Vertrauen in die Politik zurückzugewinnen und Korruption in Zukunft bestmöglich zu verhindern", so Vizeklubchef Jörg Leichtfried.
SPÖ will Verschärfung der Korruptionsbestimmungen
"Wie ernst die Bundesregierung es mit dem Appell des Bundespräsidenten nimmt, wird sich am Mittwoch zeigen", so Leichtfreid gegenüber der APA. Die meisten Amtsdelikte (strafbare Verletzungen der Amtspflicht, Korruption und verwandte strafbare Handlungen) wie Amtsmissbrauch, Anstiftung zum Amtsmissbrauch, Bestechung und Bestechlichkeit sind derzeit mit einer Strafdrohung von bis zu fünf Jahren Freiheitsstrafe bedroht. Dies gilt für alle Amtsträger (Minister bis Polizist) gleichermaßen.
Schadenssumme über 50.000 Euro mit Strafe von bis zu zehn Jahren
Übersteigt die Schadens- bzw. Bestechungssumme bei solchen Delikten die Summe von 50.000 Euro, erhöht sich die Strafdrohung auf bis zu zehn Jahre. Jeweils am Strafmaß orientiert sich ganz allgemein die Verjährungsfrist (je höher, desto länger). Bei einer Strafandrohung von fünf Jahren gilt in der Regel auch eine Verjährungsfrist von fünf Jahren und bei zehn Jahren eine zehnjährige Verjährungsfrist.
SPÖ fordert in ihrem Antrag in der NR-Sitzung eine Verschärfung
Konkret wird die SPÖ in ihrem Antrag bei der kommenden NR-Sondersitzung daher fordern, das StGB für die Zukunft wie folgt zu ändern: Für Spitzenpolitiker (das sind Bundes- und Vizekanzler sowie alle sonstigen Mitglieder der Bundesregierung, Landeshauptleute und auch die anderen Mitglieder der Landesregierungen, der Präsident des Nationalrats, die Klubobleute sowie alle Abgeordneten zum Nationalrat) soll in Zukunft unabhängig von der zugrunde liegenden Schadenssumme jedenfalls eine Strafandrohung von bis zu zehn Jahren gelten. Damit soll auch die Verjährungsfrist auf zehn Jahre steigen, erklärt Leichtfried.
(APA/Red)