Schallenberg und Káčer wollen Ukraine weiter unterstützen
"Wir müssen Geduld haben, dass die Sanktionen gegenüber Russland wirken", sagte Schallenberg. Káčer versicherte, dass es keine Friedenslösung ohne Zustimmung Kiews geben werde. Die kürzlich verlängerten Grenzkontrollen Österreichs gegenüber der Slowakei verteidigte Schallenberg.
Schallenberg und Káčer sind sich einig
"Wir hätten hier gerne einen anderen Ansatz gewählt", doch sei dies aufgrund der sehr stark steigenden Migrantenzahlen nicht möglich gewesen, so der Außenminister. Nun gelte es, die Kooperation mit allen Staaten auf der Balkanroute auszubauen, um dort die Kontrollen zu verbessern. "Unsere Maßnahmen sind jedenfalls proportional. Das Ziel ist es, den Grenzverkehr flüssig zu halten und nur die Schlepper herauszufischen", so Schallenberg.
Ukraine soll weiterhin unterstützt werden
"Als Slowaken sind wir starke Verfechter von Europa und das Schengen-System gehört da dazu", plädierte Káčer dennoch für eine schnelle Aufhebung der Maßnahmen und eine Rückkehr zum freien Grenzverkehr vor allem in Bezug auf die zahlreichen Pendler. Die Slowakei sei jedenfalls nicht das Ziel dieser Migranten, so der slowakische Außenminister. Klar sei daher, "dass die einzige Lösung der bessere Schutz der Schengen-Außengrenzen" sei, zeigte er sich hier aber mit Schallenberg einig. Ein wichtiger Schritt sei hierfür auch die EU-Integration der Westbalkanstaaten, so die beiden Minister.
Schallenberg: Nachbarschaft zählt
"Wenn man etwas Positives aus den vielen Krisen ziehen kann, dann, dass Nachbarschaft zählt", zeigte sich Schallenberg über die bilateralen Beziehungen äußerst zufrieden, nur beim Thema Atomenergie sei man sich traditionell nicht einig. Schallenberg kondolierte auch den Familien der am Mittwochabend vor einer Schwulenbar in Bratislava erschossenen Männer. Káčer erklärte, dies sei das erste derartige Hassverbrechen in der Slowakei gewesen und es sei nur eine Frage der Zeit gewesen, bis so etwas passiere. Alle Menschen seien dazu aufgefordert, dagegen aufzustehen.
Minister wollen Kooperation beider Staaten ausbauen
Die Kooperation beider Staaten wollen beide Minister ausbauen. So sei er etwa "sehr enthusiastisch" bezüglich des Slavkov-Formats, eine informelle Kooperation von Österreich, der Slowakei und Tschechien, sagte Káčer. Aufgrund der unterschiedlichen Haltungen sei das Visegrad-Format (Tschechien, Slowakei, Ungarn, Polen) nämlich schwieriger geworden, so der slowakische Außenminister. Die Slowakei habe aber viele Alliierte in Europa, "wir müssen dieses Format nicht nutzen, das ist keine Tragödie".
(APA/Red)