IAW 2022: Transparenz im digitalen Zeitalter

"Wenn wir uns Gedanken machen, wie unsere Gesellschaft die digitalen Möglichkeiten bestens einsetzen kann, dann geht das darüber, dass wir Technologie demokratisieren", so Krimmer. Als Nutzer, als Bürgerinnen und Bürger wollen wir wissen wo unsere Daten verwendet werden, wer sie verwendet ud wozu, erläutert der Professor.
Das Problem des "der Technologie Ausgeliefert seins", hänge maßgeblich damit zusammen wie sehr wir bereit sind uns damit auseinanderzusetzen, meint Krimmer. Gerade hier habe der deutsche Sprachraum diese digitale Transformation auch verschlafen. Es brauche eine digitale Mentalität, damit wir wirklich verstehen, wie diese Systeme funktionieren, nur dann seien wir in der Lage unsere Daten zu kontrollieren.
Im Gespräch auf der Interactive West führt Krimmer detailliert aus, wie die Transformation ins digitale Zeitalter erleichtert und vorangetrieben werden kann.
Vorbild Estland
Robert Krimmer arbeitet in Estland im Bereich E-Government an der Universität Tartu. "Esten reden nicht gerne, aber sie mögen Digitalisierung.“ Was das Land hier zum Vorreiter macht? "Sie haben extrem früh angefangen. 1996 gab es eine Initiative, um alle Schulen und Kindergärten ans Internet zu bringen. Heute gibt es Verkehrsschilder, die anzeigen, wo es den nächsten Internetzugang gibt." Darüber hinaus habe man in Estland bereits vor 25 Jahren damit begonnen den Kindern in Grundzügen das Programmieren beizubringen.
Bildung, Bildung, Bildung sei also das Schlagwort, um eine digitale Mentalität zu schaffen. 1,3 Millionen Einwohner haben mittlerweile über eine Milliarde digitale Unterschriften geleistet. „In Estland gibt es auch keine Steuerberater, weil die Steuererklärung so einfach ist.“ Neben der Bildung braucht es also auch die entsprechende Infrastruktur sowie nützliche Anwendungen.
Von digitalen Trends bis zu Sex Toys
IAW 2022: Top-Speaker*innen waren am Dienstag bei der größten Digitalkonferenz am Bodensee in Dornbirn dabei.
(VOL.AT)