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Totschnig: Österreich ist "Bio-Europameister"

Konsumenten sollen weiterhin auf Biolebensmittel und regionale Produktion setzen.
Konsumenten sollen weiterhin auf Biolebensmittel und regionale Produktion setzen. ©APA/dpa/Uwe Anspach
Landwirtschaftsminister Norbert Totschnig sieht Österreich angesichts des EU-Bio-Tages am Freitag als "Bio-Europameister".

26 Prozent der landwirtschaftlichen Fläche würden auf Bio-Landwirtschaft entfallen, Tendenz steigend. Die Produkte müssten aber auch gekauft werden", betonte Totschnig heute in einer Aussendung.

EU-Bio-Tag: Agrarier appellieren an Konsumenten regional zu kaufen

Landwirtschaftskammer-Präsident Josef Moosbrugger rief heute die Konsumenten ebenfalls dazu auf, "regionaler Spitzenqualität weiterhin die Treue zu halten und sich - bei allen Herausforderungen - auch etwas Gutes zu gönnen". Weiter auf Biolebensmittel und regionale Produktion zu setzen, "dient nicht nur dem Genuss, sondern auch der eigenen Versorgungssicherheit", so Moosbrugger.

Sarah Wiener, Abgeordnete der Grünen im Europaparlament, verwies darauf, dass die Biolandwirtschaft das Potenzial hat "die Welt zu ernähren". "Anstatt nur auf Erträge zu schauen, müssen wir das Ernährungssystem als Ganzes betrachten", meinte sie.

Bio-Einkäufe legten zu, Bio weniger stark verteuert

Trotz der stark gestiegenen Preise im Lebensmittelhandel wächst der Bio-Anteil weiter, wobei sich diese Warengruppe weniger stark verteuert hat als konventionelle Produkte. Anlässlich des EU-Bio-Tages präsentierten Bio Austria und AMA Marketing die aktuellen Marktzahlen. Demnach kam der Bio-Gesamtmarkt im Vorjahr auf einen Umsatz von 2,53 Mrd. Euro. Rund 2 Mrd. Euro, etwa 81 Prozent, entfallen auf den Lebensmitteleinzelhandel (LEH). Heuer stieg der Anteil von Bio-Produkten gegenüber dem Vorjahr von 11,3 auf 12 Prozent des LEH-Gesamtumsatzes und lag damit über dem Vorjahreswert.

Es zeige sich, dass die Preise für biologische Lebensmittel im AMA-Warenkorb weniger stark gestiegen sind als jene für konventionelle Waren. "Während die Preise im ersten Halbjahr bei konventionellen Produkten um 7,8 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode zugelegt haben, beträgt die Steigerung beim Bio-Warenkorb 3,5 Prozent", rechnete Blass vor.

81 Prozent bei Bio über Lebensmitteleinzelhandel vertrieben

81 Prozent aller Bio-Lebensmittel werden über den Lebensmitteleinzelhandel vertrieben, 14 Prozent über den Direktvertrieb und den Fachhandel, 5 Prozent des Bio-Gesamtmarktes entfallen auf die Gastronomie. Den höchsten Bio-Anteil verbuchten im ersten Halbjahr 2022 Milch und Naturjoghurt. Ebenso stiegen die Bio-Anteile bei Butter, Käse, Wurst und Schinken leicht. "Bio-Fleisch und Bio-Geflügel kommen im Vergleich mit den vergangenen beiden Halbjahren wertmäßig sogar auf ein Plus von 1,5 Prozentpunkten. Obst und Gemüse werden auch häufiger in Bio-Qualität gekauft. Nur bei den Produktgruppen Kartoffeln und Eiern ist ein Rückgang zu verzeichnen", teilte die Agrar Markt Austria mit.

Nahezu jeder Haushalt in Österreich kaufte von Jänner bis Juni 2022 mindestens einmal ein Bio-Produkt. Die Frequenz der Einkäufe ging leicht zurück und die Kaufgewohnheiten passen sich langsam einem Vor-Corona-Niveau an. Dennoch landeten insgesamt fast 31 kg Bio-Lebensmittel in den Einkaufswägen, gibt sich die AMA zufrieden.

Tierwohl als Hauptgrund für Bio-Kauf

Sie hat die Beweggründe für den Öko-Einkauf in einer Umfrage erfragt: Als Hauptmotiv für die Wahl von Bio-Produkten gaben die "Heavy User" Tierwohl an, gefolgt von Themen wie Nachhaltigkeit und Klimaschutz. Die Motive für den "Durchschnitts-User" liegen hingegen eher bei der Selbstfürsorge und dem Geschmack.

(APA/Red)

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