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Wiener Kredithai wegen Wucher-Zinsen verurteilt

Ein Kredithai in Wien, der bis zu 1.000 Euro Zinsen pro Tag verlangt haben soll, ist verurteilt worden.
Ein Kredithai in Wien, der bis zu 1.000 Euro Zinsen pro Tag verlangt haben soll, ist verurteilt worden. ©APA/EVA MANHART (Symbolbild)
Weil er Wucher-Zinsen verlangt hat, ist ein Wiener Kredithai am Dienstag zu einer bedingten Haftstrafe von 18 Monaten verurteilt worden. Das Urteil ist nicht rechtskräftig.

Der Wiener Kredithai soll seit dem Jahr 2016 Privatkredite an Menschen, die sich in einer finanziellen Zwangslage befanden, verliehen und horrende Zinsen verlangt haben. Ein Mann zahlte etwa 1.000 Euro Wucher-Zinsen pro Tag.

Wiener Kredithai verlangt tausende Euro Zinsen

Einem Mann verlieh er zunächst 45.000 Euro mit einer Zinsrate von zwölf Prozent, danach erfolgte ein weiterer Kredit in der Höhe von 100.000 Euro, wo der Betroffene 7.000 Euro Zinsen monatlich zahlen musste. Im November 2019 bekam ein Mann 18.000 Euro von dem 44-Jährigen. Zunächst waren Zinsen von insgesamt 10.000 Euro vereinbart. Als der Kreditnehmer jedoch nicht zahlen konnte, verlangte der Angeklagte, der von Anwalt Philipp Wolm vertreten wurde, dann plötzlich 1.000 Euro pro Tag.

Kredithai droht Schuldner sogar mit dem Tod

Um seinen Forderungen Nachdruck zu verleihen, scheute der 44-Jährige nicht davor, teilweise mit dem Tode zu drohen. Einem Schuldner drohte er per SMS, ihm vom Balkon auf die Schnellbahngleise zu werfen. "Verabschiede dich von deiner Familie und allen, die du noch sehen willst", schrieb er. "Du wirst nur noch drei bis sechs Monate leben." Dazu zückte er auch eine Pistole. Einem anderen Schuldner schlug er mit der Faust ins Gesicht. Insgesamt soll der Mann, der nun als Immobilienmakler arbeitet, einen Gewinn von 41.000 Euro gemacht haben.

"Ich hatte Probleme mit dem Finanzamt. Ich habe eine schwere Zeit durchgemacht", sagte ein Zeuge, der zwei Mal Kredite von dem 44-Jährigen erhielt, zu Richter Harald Kaml. Er wurde aus der Untersuchungshaft vorgeführt, weitere Zeugen erschienen größtenteils nicht vor Gericht bzw. ließen sich entschuldigen.

Urteil gegen Wiener Kredithai nicht rechtskräftig

Da sich der 44-Jährige schuldig bekannte, aber keine weitere Angaben machen wollte, wurde auf die Zeugen verzichtet. Er wurde wegen Geldwucher, schwerer Nötigung, Nötigung, Körperverletzung und Verstoß gegen das Waffengesetz verurteilt. Der Richterspruch ist nicht rechtskräftig. Der Staatsanwalt gab keine Erklärung ab.

(APA/Red)

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