Über 15.000 Tonnen Essen im Jahr 2021 gerettet
Jedes Jahr wird fast eine Million Tonnen genusstaugliche Lebensmittel aus Privathaushalten, Gastronomie, Handel, Produktion und Landwirtschaft vernichtet. Der Verband der österreichischen Tafeln und die SOMA Sozialmärkte konnten 2021 immerhin mehr als 15.000 Tonnen Essen retten, das gut 160.000 armutsgefährdeten Menschen zugutekam. Das seien mehr als 30 Millionen Mahlzeiten, zogen die beiden Organisationen am Freitag Bilanz.
Warenspenden für Tafeln und Sozialmärkte zurückgegangen
Teuerung, Ukraine-Krise und die Auswirkungen von Covid-19 lassen immer mehr Menschen Hilfe bei Tafeln und Sozialmärkten suchen, aber die Warenspenden nehmen dramatisch ab. "In den Tafeln ist bereits in den ersten Monaten des heurigen Jahres der Bedarf an Lebensmitteln um über 30 Prozent gestiegen", sagte Alexandra Gruber, Obfrau Verband der österreichischen Tafeln und Geschäftsführerin Wiener Tafel.
Vor allem vom Handel, Großhandel und der Produktion kommen aber weniger Spenden, weil "immer mehr kommerzielle Initiativen diese Lebensmittelüberschüsse zu Geld machen" wollen. "Prinzipiell ist jede Maßnahme zur Bewusstseinsbildung gegen Lebensmittelverschwendung in der Allgemeinbevölkerung zu begrüßen, ob das allerdings genau bei den Lebensmitteln sein muss, die schon vorher von den Tafeln und somit für armutsbetroffene Menschen gerettet wurden, wage ich zu bezweifeln", so Gruber.
Teuerung: Mehr Menschen suchen Hilfe bei Tafeln und Sozialmärkten
Die Tafeln mit mehr als 100 Ausgabestellen und mehr als 100 versorgten sozialen Einrichtungen und SOMA Österreich mit über 40 Sozialmärkten stützten sich auf rund 5.000 Haupt- und Ehrenamtliche. Sie kümmern sich täglich um Hilfe für Armutsgefährdete oder in Armut Lebende. Zur Zielgruppe zählten derzeit 1,5 Millionen Menschen.
Der massive Anstieg der Lebenserhaltungskosten verschärft die Situation. "Damit sind immer mehr Menschen in Österreich von Ernährungsunsicherheit betroffen. Bereits vor Corona waren das fast 500.000 Personen", hieß es.
(APA/Red)